Ziel sei es, so Messe-Sprecher Michael Hofer, die große Nachfrage nach Flächen befriedigen zu können. Die 160.000 Quadratmeter Hallenfläche unterm Funkturm bei großen Messen wie der Grünen Woche, der ITB oder der IFA bestens belegt. "Wir plädieren dafür, dass die Deutschlandhalle schnellstmöglich abgerissen wird, damit eine vernünftige Neuplanung möglich wird", sagte Hofer. Gegen einen schnellen Abriss spricht sich der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) aus.
"Offenbar werden die wirtschaftlichen Interessen der Messe Berlin aber über den Denkmalschutz gestellt. Das sollte der Senat überdenken. Jeder Eigentümer eines denkmalgeschützten Gebäudes muss schließlich auch die strengen Auflagen der Denkmalschutzbehörden beachten. Diese Verpflichtungen müssen auch für die Berliner Messegesellschaft gelten", sagte AIV-Vorstandschef Manfred Semmer. Er forderte, Pläne zur Rettung der Deutschlandhalle zu erarbeiten.
Wie berichtet, hatte der Senat Ende Mai beschlossen, das 1935 errichtete Gebäude abzureißen. Die Eissportler, die in der Deutschlandhalle trainieren, sollen an der Glockenturmstraße eine neue, moderne Eissporthalle für rund elf Millionen Euro erhalten. Inzwischen machen sich aber Politiker aus der BVV und im Abgeordnetenhaus dafür stark, dass zwischen der geplanten Schließung der Deutschlandhalle 2009 und der Eröffnung der neuen Halle 2012 keine Lücke für die Eissportler klafft.
Indes sucht die Senatssportverwaltung Ersatzstandorte. "Die Eissportsaison soll voraussichtlich in der Deutschlandhalle zu Ende gespielt werden. Dann sollen den Sportlern rechtzeitig Ausweichspielstätten zur Verfügung stehen", sagte Nicola Rothermel, Sprecherin der Senatssportverwaltung.