Wer in der Mittagssonne ein begehrtes Plätzchen vor dem „de Maufel“ ergattert, kann sich glücklich schätzen. Heike Kaschny und Luc Wolff servieren im ersten und bislang einzigen Luxemburger Restaurant Berlins landestypische und ausgefallene Speisen. Wer beim Besuch eines Restaurants gern Neuland entdeckt, entscheidet sich zum Beispiel für „Kniddelen“. Kochbücher übersetzen das Wort gern mit „Mehlknödel“, was nicht eben Appetit macht. Eine Kreuzung aus Gnocchi und Spätzle klingt da schon deutlich verführerischer, außerdem wird die Spezialität hier nicht nur mit Wasser und Mehl, sondern auch mit Quark zubereitet.
Das Gericht kommt mit einer cremigen Specksauce auf den Teller und lässt umgehend den Gedanken an eine Frühjahrsdiät vergessen. Den Satz der luxemburgischen Starköchin Lea Linster „Kniddelen haben mich als Kind oft gerettet, wenn ich traurig war“ kann man sofort nachvollziehen.
Beim Mittagstisch reichen 13 Euro
Während abends die Hauptgerichte bei 18 Euro starten, kommt der Gast beim Mittagstisch mit maximal 13 Euro aus (ohne Getränke). Die kleine Karte wechselt alle zehn Tage und bietet viel Abwechslung. Alle Speisen werden frisch zubereitet, darunter herzhafte Terrinen, süße Tartelettes oder natürlich auch Maufeln, die typischen Pastetchen mit Weingelee, die dem Restaurant seinen Namen gaben. Die „Tarte du Chef“, ein Flammkuchen mit Roter Beete, geräucherter Forelle, Meerrettich und Crème Fraiche oder das Bärlauch-Graupen-Risotto mit Cherry-Tomaten stehen für die Kreativität der Küche.
Abends serviert das „de Maufel“ Fisch- und Fleischgerichte. Der Besuch des „Bistros am Tag“ und des „Restaurants am Abend“ inmitten eines quirligen Kiezes lohnt sich. Vorher sollte man unbedingt reservieren.
de Maufel, Leonhardtstr. 13, Charlottenburg, Tel. 31 00 43 99, Di-Fr 12-24 Uhr