Der private Fernsehsender ProSiebenSat.1 gründet zusammen mit Mato Peric, einem ehemaligen Manager des Internet-Unternehmens „Rocket Internet“, einen neuen Inkubator in Berlin. „Epic Companies“ soll der Brutkasten für Internet-Start-ups heißen, wie das Medienhaus mitteilt. Pro Jahr sollen mindestens fünf Erfolg versprechende Start-ups aufgebaut werden. Der Fokus liegt zunächst auf E-Commerce-Geschäftsmodellen in europäischen Märkten.
Zahlreiche Unternehmen betreiben bereits oder planen solche Inkubatoren für junge Web-Firmen in Berlin, der Internet-Hauptstadt Deutschlands. Der wohl bekannteste ist „hub:raum“, der Inkubator der Deutschen Telekom. Der Internetkonzern Google beteiligt sich an der „Factory“, einer im Aufbau befindlichen Start-up-Schmiede in Berlin-Mitte. „Project A Ventures“ ist ein relativ neuer Company Builder, den frühere Rocket-Manager gegründet haben. „YouIsNow“ heißt der Inkubator der Scout24-Gruppe. Axel Springer (Berliner Morgenpost, Die Welt, Bild) unterstützt mit seinem interdisziplinären Media-Entrepreneurs-Programm ebenfalls die Entwicklung von Geschäftsideen im Internet.
Mato Peric gehörte vor seinem Wechsel zu „Epic Companies“ zum Führungskreis von „Rocket Internet“, dem Inkubator der Samwer-Brüder. Er war weltweit für das E-Commerce-Portfolio mit mehr als 15.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern verantwortlich. Als Interims-CEO baute er zwei der größten Beteiligungen auf: die indische E-Commerce-Seite „Jabong“ sowie den Online-Fashion-Shop „Zalora“.
ProSiebenSat.1 begründet den Aufbau eines Inkubators mit der Absicht, „noch früher an der Wertschöpfung zu partizipieren“, wie Christian Wegner, Vorstandsmitglied des Medienhauses, mitteilt. Der Sender betreibt bereits einen Accelerator für Start-ups der Medienbranche. Er investiert in junge Internet-Unternehmen, die bereits über das Inkubator-Stadium hinausgewachsen sind.