Gut acht Kilometer Wegstrecke müsste ein Besucher zurücklegen, wollte er alle 1650 Aussteller auf der Grünen Woche ablaufen. Damit bei der weltgrößten Agrarmesse nicht der Überblick verloren geht, liefert die Berliner Morgenpost die wichtigsten Informationen zum „Festival der Sinne“.
Öffnungszeiten: Die Messe ist vom 17. bis 26. Januar 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Samstag den 19., Freitag den 24. und Samstag den 25. Januar werden die Öffnungszeiten bis 20 Uhr verlängert.
Eintritt: Wer sich das Anstehen vor Ort ersparen möchte, kann Tickets online unter gruenewoche.de bestellen und ausdrucken. Neu ist die Möglichkeit, sich das Ticket direkt auf das Handy zu laden. Eine Tageskarte kostet 13, ermäßigt neun Euro. Mit dem Sonntags-Ticket ist man für zehn Euro unterwegs, eine Dauerkarte kostet 42 Euro. Zur Happy Hour ab 14 Uhr zahlt man 9 Euro. Eine Familienkarte (zwei Erwachsene, drei Kinder) ist für 26 Euro zu haben. Kinder unter sechs Jahren sind frei.
Anfahrt: Das Messegelände erreicht man von den S-Bahnhöfen Messe Süd (S5, S75, diese fährt an langen Messetagen bis 21 Uhr) und Messe Nord/ICC (S41, S42, S46), per U-Bahn mit der U2 bis zu den Bahnhöfen Kaiserdamm oder Theodor-Heuss-Platz und mit den Buslinien 104, 139, 349, M49, X34, X49 zum Messedamm/ZOB/ICC. Mit dem Auto fährt man von der zum Autobahndreieck Funkturm, Abfahrt Messedamm. Parkplätze gibt es an der Jafféstraße und im Parkhaus am ICC Berlin. Vom Parkplatz am Olympiastadion fährt ein kostenloser Shuttle-Service zum Nord- und Südeingang des Messegeländes.
Angebotsumfang: Dem Slogan „Festival der Sinne“ will die Grüne Woche mit 100.000 Spezialitäten aus aller Welt gerecht werden. 1650 Branchenvertreter und Aussteller aus 70 Ländern tischen auf einer Fläche von 124.000 Quadratmetern in 26 Hallen das Beste aus ihrer Lebensmittelproduktion auf.
Regionales: In sieben Hallen können landestypische Spezialitäten aus 13 Bundesländern probiert werden. Bis auf Mecklenburg-Vorpommern (Halle 5.2b) sind alle Länder in den Hallen 20-23 zu finden, wo es schwäbische Ofenschlupfer, Vogtländer Knollen oder Schoko-Chili-Likör vom Niederrhein zu kosten gibt.
Internationales: Auf der Grünen Woche könnte man sich einmal um die ganze Welt essen: von Sudjuk und Pastrami aus Bulgarien (Halle 1.2a) über Datteln aus den Wüstenoasen Saudi-Arabiens bis hin zu japanischem Onigiri in Algen gehüllt. Den asiatischen Ländern ist die komplette Halle 6.2a gewidmet. Erstmals seit 2004 – und trotz des Taifuns Hayan – sind die Philippinen wieder auf der Messe präsent. Ganz neu bei der Agrarschau ist Montenegro mit Wurst, Säften und Backwaren (7.2c). Von den insgesamt 70 Ländern sind 37 Staaten mit offiziellen Ländervertretungen vor Ort, die anderen 33 Nationen werden durch Importeure und/oder Exporteure vertreten.
Partnerland: 2014 ist Estland Partner der Grünen Woche. In Halle 8.2 werden kulinarische Besonderheiten des Ostseeanrainers wie Waldbeeren-Chips, Bio-Vodka oder Bären- und Elchfleisch gereicht. Ab 19. Januar wird jeweils um 11 und 15 Uhr in kurzen Info-Shows nicht nur Esskultur präsentiert, es gibt auch Informationen über das Land und seine boomende Internet-Wirtschaft.
Tierische Bereiche: Um Familien lange Wege zu ersparen, wurden die Ausstellungsbereiche mit Tieren in benachbarten Hallen untergebracht. Der Erlebnis-Bauernhof will Stadtmenschen Landwirtschaft anschaulich und anfassbar machen. Ein besonderes Erlebnis für Klein und Groß ist die Begegnung mit Zuchtbulle, Kuh und Kalb. In der Tierhalle 25 finden täglich Pferde- und Rassetierschauen statt, Zuchterfolge werden prämiert und das bedrohte Dülmener Pferd vorgeführt. Gefiederte und behaarte, gepanzerte und geschuppte Artgenossen aller Kontinente sind auf der Sonderschau der Heimtiere (Halle 26b) zu bewundern, darunter etwa Sibirische Waldkatzen oder der suppentellergroße Afrikanische Grabfrosch. Der Deutsche Jagdverband lädt zur Pirsch durch die heimische Flora und Fauna (26a).
Fachmärkte: Spezielle Produktmärkte bieten alles rund um Bier (Halle 12), Wein (13) oder Kräuter und Gewürze (6.2b). Die Erlebniswelt Fisch (14.1) hat auf einer Zehn-Quadratmeter-Eisfläche exotische und regionale Meeresfrüchte versammelt. Die Halle 1.2b ist Bioanbietern und Bioprodukten gewidmet. Die Gartenhallen (10.1 und 11.1) und die Blumenhalle (9) stimmen schon im Januar auf die wärmere Jahreszeit ein.
Politik: Schwerpunkte der Grünen Wochen sind die Themen Nachhaltigkeit, regenerative Energien sowie Sicherheit, Kontrolle und Hygiene in der Ernährungsindustrie. Diese will unterhaltsam, mit Talkrunden und Information Transparenz schaffen. Auf einer Allee des Wissens sollen Prozesse der Veredelung von Nahrungsmitteln für den Verbraucher erfahrbar werden. So wird etwa der Weg des Kakaos von der Ernte bis zur Schokolade und dessen Verpackung nachgezeichnet. Bei Multitalent-Holz geht es um die Talente des Rohstoffes, es darf gesägt, geklettert und geschnitzt werden.