Nach einem brutalen Messerangriff auf einen 40-Jährigen in Berlin sind zwei Männer aus dem Umfeld arabischer Großfamilien festgenommen worden. Die 27 und 31 Jahre alten Männer wurden am Donnerstag von einem Spezialeinsatzkommando in Buckow und Neukölln überwältigt, wie die Dezernatsleiterin für Organisierte Kriminalität, Heike Rudat, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Polizei und Justiz mitteilte.
Mitte März waren vier Männer in das Lokal gekommen und hatten den 40-Jährigen attackiert. Dabei stachen sie nach Informationen von Ermittlern 18 Mal auf den Mann - vor allem in den Oberschenkel. Er kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Die Täter entkamen zunächst unerkannt mit einem Auto. Der Wagen wurde später in Kreuzberg gefunden. Intensive Ermittlungen führten die Polizei zu den beiden Verdächtigen. Am Morgen nahmen Beamte eines Spezialeinsatzkommandos die Männer im Alter von 27 und 31 Jahren in Buckow und Neukölln fest.
Zudem wurden vier Wohnungen und eine Garage durchsucht und dabei Beweismittel beschlagnahmt. Die Festgenommenen sollen noch am Donnerstag einem Richter zur Verkündung der Haftbefehle vorgeführt werden
Henkel lobt Staatsanwaltschaft und Polizei
Innensenator Frank Henkel (CDU) lobte die „sehr gute Arbeit“ von Staatsanwaltschaft und Polizei im Umfeld krimineller Familienstrukturen. „Der Rechtsstaat wird in diesem Milieu keine anderen Gesetze dulden. Wir werden die Szene weiter intensiv beobachten und Straftaten mit aller Entschlossenheit verfolgen“, betonte Henkel.
Ein weiterer Tatverdächtiger (32), der auch an der Messerattacke beteiligt gewesen sein soll, sitzt bereits wegen eines Einbruchs in Untersuchungshaft, wie Rudat sagte. Ermittelt wird gegen die drei wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Das Opfer (40) hatte zuvor als Zeuge gegen ein Mitglied einer arabischen Großfamilie vor Gericht ausgesagt. In dem Prozess hatte der 40-Jährige angegeben, er sei im Jahr 2010 von einem Mann dieser Großfamilie mit einem Messer angegriffen worden zu sein. Vor seiner Aussage im Prozess seien ihm 10.000 Euro angeboten worden, wenn er nicht aussage. Dieses Angebot lehnte der Mann ab.