Lagerhallen brennen

Großfeuer in Treptow - Berliner Polizei vermutet Brandstiftung

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Michaela Menschner

Bis in die Mittagsstunden haben Feuerwehrleute bei einem Großfeuer in einem Gewerbegebiet in Berlin-Treptow gegen die Flammen gekämpft. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.

Mehrere Lagerhallen und mindestens ein Freilager sind in der Nacht zum Montag in einem Gewerbegebiet im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick in Brand geraten.

Mindestens zwei große Hallen und das Lager im Freien standen seit etwa 1 Uhr auf einer Fläche von fast 5000 Quadratmetern in Flammen.

Das Feuer war zunächst an einem Freilager ausgebrochen, auf dem auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern Europaletten in einer Höhe von fünf bis sechs Metern gestapelt lagen.

Lagerhallen brennen „wie Zunder“

Danach griff das Feuer zunächst auf eine 400 Quadratmeter große Lagerhalle über und breitete sich dann auch auf eine weitere, rund 4000 Quadratmeter große Halle aus. Die Gebäude waren bereits teilweise eingestürzt, wie Feuerwehr-Sprecher Jens-Peter Wilke sagte. „Der hölzerne Dachstuhl hat gebrannt wie Zunder“, sagte der Sprecher.

Dichte, schwarze Rauchschwaden stiegen seit der Nacht in den Himmel. Anwohner in Johannisthal und Oberschöneweide machten sich deshalb Sorgen um ihre Gesundheit. Zur Sicherheit der Bürger wurden deshalb vor Ort vorsorglich Luftmessungen durchgeführt.

Wilke gab dann Entwarnung: Bei den Messungen wurden keine Gifte in der Luft festgestellt. Vor allem unbehandeltes Holz habe gebrannt, hieß es.

Verletzte gab es nicht. In unmittelbarer Nähe des Geländes am Groß-Berliner Damm im Ortsteil Johannisthal stehen keine Wohnhäuser.

Was aber genau in den Hallen, in denen früher Waschmaschinen hergestellt wurden, gelagert wurde, war zunächst nicht bekannt. Vermutlich hätten sie zum großen Teil leer gestanden, nur Holz und Schrott seien noch darin gelagert worden.

Schwierige Löscharbeiten

„Die Lage ist noch sehr unübersichtlich, die Löscharbeiten gehen jetzt erst richtig los“, hatte Wilke noch am frühen Montagmorgen gesagt. Seit kurz vor 9 Uhr war der Brand dann aber unter Kontrolle. Nun seien die Einsatzkräfte vor allem damit beschäftigt, die verbliebenen Brandnester zu suchen und zu löschen.

Der Einsatz sollte noch bis in die Nachmittagsstunden andauern. Die Feuerwehr war zunächst mit rund 150 Einsatzkräften vor Ort. Die Arbeiten gestalteten sich auf dem riesigen Areal schwierig. Immer wieder mussten Schaum- und Wasserleitungen auf dem unwegsamen Gelände verlegt werden.

Die Berliner Feuerwehr bat die Wasserbetriebe, den Druck in den Leitungen zu erhöhen, damit mehr Löschwasser durch die Schläuche fließen konnte, wie Wilke sagte.

Brandstiftung nicht ausgeschlossen

Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei schließt aber Brandstiftung nicht aus. Die Suche nach der Ursache werde sich wegen der Größe der Brandfläche hinziehen, hieß es.

Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, soll das Feuer an zwei verschiedenen Stellen ausgebrochen sein. Zunächst habe der Palettenstapel gebrannt, zugleich soll es aber auch im Inneren einer der beiden Hallen einen zweiten Brandherd gegeben haben.

Wie Anwohner berichteten, hat es auf dem verwilderten Gelände offenbar bereits mehrfach gebrannt. Das rund 50.000 Quadratmeter große Areal soll einem indischen Geschäftsmann gehören. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor.

Der Segelfliegerdamm ist wegen des Feuerwehreinsatzes in beiden Richtungen gesperrt. Autofahrer müssen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen.

Mit plet