Rap-Musiker

Verdacht auf Steuerstraftat - Bushidos Privathaus durchsucht

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Foto: Jens Koch / Picture Press

Rapper Bushido sorgt immer wieder für Aufsehen. Jetzt steht er unter Verdacht, eine Steuerstraftat begangen zu haben. Seine Wohnräume wurden aufgrund dessen durchsucht.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag das Privathaus des Rap-Musikers Bushido (34) in Wannsee durchsucht. Es gehe um den Verdacht einer Steuerstraftat, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Martin Steltner. Er bestätigte damit entsprechende Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg.

Die Fahnder durchsuchten laut Steltner zudem eine Steuerberatungskanzlei sowie mehrere Privat- und Geschäftsadressen von Bushidos Management. Einzelheiten zu den Ermittlungen nannte die Staatsanwaltschaft nicht – nur, dass es sich um ein mögliches Steuervergehen handele.

Damit ist Bushido erneut in den Schlagzeilen. Erst im vergangenen Monat hatte das Magazin „Stern“ berichtet, der Rap-Musiker und Geschäftsmann sei weit enger mit einer berüchtigten Berliner Großfamilie verbunden, als bislang bekannt. Dem Magazin liege eine Generalvollmacht Anis Mohamed Youssef Ferchichis alias Bushido vor, in der er einem Mitglied der Familie eine umfassende Vollmacht über sein eigenes Vermögen einräumt.

Fahnder durchsuchen Büro und Privaträume

Wie „Bild Online“ berichtet, sollen die Fahnder zeitgleich auch das Büro und die Privaträume dieses Mitglieds der Großfamilie durchsucht haben. Das Ausstellen einer derart weitreichenden Vollmacht ist zwar selten, jedoch nicht verboten. Bereits im April hatte die Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber der Berliner Morgenpost bestätigt, dass gegen Bushido wegen des Verdachts eines Steuerdeliktes ermittelt werde. Justizsprecher Martin Steltner nannte auch damals aus „ermittlungstaktischen Gründen“ keine Details.

Mit der „Stern“-Enthüllung und der nun erfolgten Hausdurchsuchung erhält das schillernde Bild des Rappers eine weitere Facette. Vom kiffenden Gymnasiasten aus Tempelhof schaffte er es zunächst an die Spitze der deutschen Musikszene, zur Zeit lässt er ein Haus in Kleinmachnow umbauen. Aber schon immer umwehte den Deutsch-Tunesier auch der Hauch des kriminellen Milieus, zum großen Teil aus Imagepflege für seine Glaubwürdigkeit in der Gangsta-Rap-Szene.

Fragliche Preisvergabe

2011 wurde Bushido der Bambi-Integrationspreis verliehen. Eine Entscheidung, die vor allem aufgrund der frauen- und schwulenfeindlichen Passagen in seinen Songtexten sehr umstritten ist. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte deshalb in dieser Zeitung gefordert, der Burda-Verlag solle eine Aberkennung des Preises prüfen. Henkel: „Das sind nicht die Werte, die unserer Jugend vorgelebt werden sollten.“

In diesem Herbst will Bushido ein Buch veröffentlichen. Am 11. September erscheine „Auch wir sind Deutschland. Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht“, heißt es aus dem Münchner Riva-Verlag. 2008 hatte Bushido bereits eine Autobiografie veröffentlicht.

( dpa/BM/anni )