Betreibersuche

Land Berlin ändert Ausschreibung für die S-Bahn

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Der Berliner Senat hat ein Teilnetz der S-Bahn europaweit ausgeschrieben. Mit einer Änderung der Bedingungen endet nun ein Streit zwischen der Deutschen Bahn und der öffentlichen Hand.

Nach dem Streit um die Vergabebedingungen für einen Teil des Berliner S-Bahn-Netzes haben die Länder die Ausschreibung geändert. Die Neufassung wurde dem EU-Amtsblatt zur Veröffentlichung übermittelt, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Dienstag mitteilte.

Bei der Änderung geht es im Kern darum, dass der künftige Betreiber des S-Bahn-Rings samt Zubringerstrecken nur für die Laufzeit des Verkehrsvertrages von 15 Jahren für die Instandhaltung der neu angeschafften Züge verantwortlich bleibt. Ursprünglich waren 30 Jahre vorgesehen.

Die Deutsche Bahn hatte die 30-jährige Frist aber als unvereinbar mit EU-Recht beanstandet und war vor Gericht gezogen. Um jahrelange Auseinandersetzungen zu vermeiden, hatte der Berliner Senat daraufhin die Frist verkürzt. Verkehrsunternehmen können noch bis zum 10. Juni 2013 eine Teilnahme am Vergabeverfahren beantragen, wie VBB-Sprecher Eike Arnold mitteilte.

Ausgeschrieben sind die Ringbahnlinien S41, S42 sowie die Zubringerlinien S46 (Hauptbahnhof-Westend-Königs Wusterhausen), S47 (Spindlersfeld-Südkreuz) und S8 (Hohen Neuendorf-Zeuthen).

Es gibt mehrere Interessenten für die Berliner S-Bahn

Neben der Deutschen Bahn mit ihrem Tochterunternehmen S-Bahn Berlin GmbH will sich auch die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP um einen S-Bahn-Betrieb in Berlin bewerben. Dem Vernehmen nach gibt es noch weitere Interessenten, die sich aber noch nicht öffentlich dazu geäußert haben. Wer den Zuschlag erhält, soll 2014 entschieden werden.

Der Schienenfahrzeughersteller Bombardier möchte derweil die öffentliche Hand für ein gemeinschaftliches Betreibermodell gewinnen. Der Konzern unterhält in Hennigsdorf ein großes Werk. Er möchte die rund 390 in der Ausschreibung verlangten neuen Viertelzüge bauen und die ausgeschriebenen Linien mit einem kommunalen Partner auch betreiben.

„Wir warten noch auf Reaktionen“, sagte Sebastian Heindrichs, PR-Manager bei Bombardier, der Nachrichtenagentur dpa. Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wollte sich aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht zu der Initiative äußern. Sprecherin Petra Rohland verweis auf das laufende Ausschreibungsverfahren.

( dpa/sei )