Der Tierschutzverein Berlin berichtet von einem neuen Fall von Tierquälerei. Mehr als 14 Tage lang soll ein Hund, der für eine Sicherheitsfirma ein Grundstück im Köpenicker Ortsteil Wendenschloss bewachte, bei Wind und Wetter und ohne regelmäßiges Futter hinter dem Tor der Grundstückseinfahrt ausgeharrt haben. Vermutlich aus Verzweiflung befreite sich der Vierbeiner in dieser Woche selbst. Er wurde von Polizisten in Köpenick aufgegriffen und in die Tiersammelstelle des Tierheims Berlin nach Falkenberg gebracht. Der Hund – sein Alter wird auf sechs bis sieben Jahre geschätzt – befindet sich zurzeit in tierärztlicher Behandlung. Er soll eine Erkrankung an den Augen haben und stark abgemagert sein.
Ohne seine Flucht hätte der Hund wohl noch lange auf dem Grundstück ausharren müssen. Denn weder Polizei, noch die zuständigen Behörden des Bezirksamtes Treptow-Köpenick hielten es nach Angaben des Tierschutzvereins für nötig, das gut erzogene, stark auf Menschen geprägte Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien. "Besorgte Anwohner und Vertreter des Tierschutzvereins wurden regelrecht hingehalten, während der Hund weder eine Schutzhütte, noch regelmäßig Futter und Wasser hatte", heißt es weiter. Nur durch das beherzte Eingreifen von Tierfreunden konnte der Vierbeiner, vermutlich ein Kangalmix, durch das Gitter der Toreinfahrt mit dem Nötigsten versorgt werden. Eine Betreuungsperson – etwa der Halter – konnte vor Ort nicht ausfindig gemacht werden. Obwohl die Behörden mehrfach um Hilfe gebeten worden seien, musste der Hund noch fünf Tage bei strömendem Regen und Gewittern auf dem Grundstück aushalten.
Der Besitzer des Hundes ist dem Vernehmen nach der Inhaber der Sicherheitsfirma. Gegen ihn wurde inzwischen Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutzhundeverordnung erstattet.
Der Besitzer will das Tier nicht wieder zu sich zu nehmen. Der Tierschutzverein für Berlin bittet daher dringend um Spenden für seine Versorgung und Behandlung: Konto 35600105 bei der Postbank Berlin, Bankleitzahl 10010010, Stichwort: Wachhund.
Sobald der Vierbeiner aus der Krankenstation des Tierheims entlassen ist, wird für ihn ein neues Zuhause mit Haus und Garten, vor allem aber mit viel menschlicher Wärme und Erfahrung, gesucht.
Mehr Informationen über den Tierschutz in Berlin im Internet.