Berlin. Wieder klebten sich am frühen Morgen Klimaaktivisten in Berlin auf Straßen und blockieren damit den Verkehr. Zudem ketteten sich Demonstranten der "Letzte Generation" an Schilderbrücken mit sogenannten "Fingerlocks" fest. Die koordinierte Protestaktion gegen Umweltverschmutzung findet gleich an mehreren Stellen gleichzeitig statt. Eine Übersicht:
Laut Angaben von Polizei und Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) blockierten Klimaaktivisten am Freitagmorgen den Straßenverkehr gleich an mehreren Stellen im Stadtgebiet. Betroffen sind unter anderem die Torstraße/ Schönhauser Allee in Mitte, die Ecke Landsberger Allee/ Danziger Straße in Friedrichshain sowie die Ecke Mehringdamm/ Bergmannstraße in Kreuzberg.
Verkehrsbehinderungen gibt es auch auf der Autobahn A100 an der Anschlussstelle Kaiserdamm. Richtung Neukölln ist die rechte Spur derzeit gesperrt. Zwei Spuren sind in der Gegenrichtung blockiert.
Klimaaktivisten kleben und schrauben sich an Straßen und Schildern fest
In Mitte hatten sich vier Personen an die Fahrbahn geklebt, sechs Personen waren es in Friedrichshain und fünf in Kreuzberg. Zudem nutzten die Klimaaktivisten sogenannte Fingerlocks, also Rohrkonstruktionen, mit denen sie ihre Finger an Verkehrsschilder überhalb der Fahrbahn fesselten. Die "Letzte Generation" fordert von der Bundesregierung ein Tempolimit bei 100 Kilometer pro Stunde auf der Autobahn sowie die Reaktivierung des 9-Euro-Tickets.
Polizeiangaben zufolge laufen die Aktionen derzeit noch. Eine Sprecherin bezeichnete die Situation als "dynamisch". Bei Passanten und Autofahrern sorgte die Protestaktion mit Straßenblockade für Aggressionen. Auf Twitter postete die Gruppe bereits gestern ein Video, in dem zu sehen ist, wie ein Mann zwei Aktivistinnen von der Fahrbahn zerrt und beleidigt.
Unlängst waren die Klimaaktivisten durch Attacken auf prominente Kunstgemälde aufgefallen. Im Potsdamer Museum Barberini bespritzten Demonstraten der "Letzten Generation" ein bekanntes Bild von Claude Monet mit Kartoffelbrei. Gestern geriet im Den Hager Mauritshuis mit dem "Mädchen mit dem Perlenohrring" von Vermeer ein noch bekannteres Gemälde ins Visier.
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