Berlin. Der Regierende Bürgermeister und die Innensenatorin besuchten eine Wache der Feuerwehr.

Bis zum Abend haben der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ein positives Fazit des 1. Mai 2023 gezogen. Sie danke allen Berlinerinnen und Berlinern, die unterwegs seien, um auf Straßen und in den Parks ein tolles Fest zu feiern, sagte Spranger um kurz nach 19 Uhr auf dem Gelände der Polizei-Leitstelle an der Moabiter Kruppstraße. Zu diesem Zeitpunkt war die "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" in Neukölln mit zunächst 6000 Teilnehmern bereits losgelaufen.

Walpurgisnacht 2023 in Berlin: Bilder der Demos

Teilnehmerinnen der linken Demonstration
Teilnehmerinnen der linken Demonstration "Take back the night" in Berlin-Kreuzberg verwenden Regenschirme als Sichtschutz. Bei der Demonstration von Frauen am Abend der Walpurgisnacht ist die Polizei mit Flaschenwürfen und Feuerwerkskörpern angegriffen worden. © Fabian Sommer/dpa
Teilnehmer*innen verbergen sich bei der
Teilnehmer*innen verbergen sich bei der "Take Back The Night"-Demo in Kreuzberg hinter Transparenten. © Sergej Glanze
Polizisten und Demonstrierende bei der queerfeministischen Demo in Kreuzberg in der Walpurgisnacht.
Polizisten und Demonstrierende bei der queerfeministischen Demo in Kreuzberg in der Walpurgisnacht. © Fabian Sommer/dpa
Einsatzkräfte der Polizei gehen gegen Teilnehmer der linken Demonstration
Einsatzkräfte der Polizei gehen gegen Teilnehmer der linken Demonstration "Take back the night" in Berlin-Kreuzberg vor. © Fabian Sommer/dpa
Einsatzkräfte der Polizei begleiten die linke Demonstration
Einsatzkräfte der Polizei begleiten die linke Demonstration "Take back the night" in Berlin-Kreuzberg. © Paul Zinken/dpa
Polizisten stehen vor der Demonstration
Polizisten stehen vor der Demonstration "Take Back The Night" in Berlin-Kreuzberg. © Fabian Sommer/dpa
Die Spitze der Demo
Die Spitze der Demo "Take Back The Night" am Mariannenplatz in Belrlin-Kreuzberg. © Sergej Glanze
Die linke Demo
Die linke Demo "Friede statt Kapital" zieht am Vorabend des 1. Mai durch Berlin-Wedding. © Sergej Glanze
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bei der linken Demo in Berlin-Wedding.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bei der linken Demo in Berlin-Wedding. © Sergej Glanze
"No Nato" steht auf einem Plakat, das Teilnehmer der Wedding-Demo in die Höhe halten. © Sergej Glanze
Transparente bei der Demo in Berlin-Wedding am Vorabend des 1. Mai.
Transparente bei der Demo in Berlin-Wedding am Vorabend des 1. Mai. © Sergej Glanze
Teilnehmer schwenken eine Fahne mit dem Logo der
Teilnehmer schwenken eine Fahne mit dem Logo der "Antifaschistischen Aktion" bei der Wedding-Demo am 30.4.2023.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Plakaten bei der linken Demo in Berlin-Wedding.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Plakaten bei der linken Demo in Berlin-Wedding. © Sergej Glanze
Ein Porsche wartet, bis die Demonstrationen zur Walpurgisnacht in Wedding vorbeizieht.
Ein Porsche wartet, bis die Demonstrationen zur Walpurgisnacht in Wedding vorbeizieht. © Christoph Soeder/dpa
"Stoppt den Krieg gegen Russland" heißt es auf einem Plakat der Demonstrationsteilnehmer. © Christoph Soeder/dpa
"Keine Profite mit der Miete" steht bei einer Demonstration zur Walpurgisnacht in Wedding auf einem Plakat. © Christoph Soeder/dpa
"Putin und Co in den Zoo" steht auf dem Plakat einer Teilnehmerin der Wedding-Demo zur Walpurgisnacht in Berlin. © Christoph Soeder/dpa
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Aus der Walpurgisnacht berichtete Spranger von elf verletzten Polizisten, dennoch sei die Nacht weitgehend friedlich geblieben. Spranger führte das auch darauf zurück, dass man dieses Jahr mit 6300 Einsatzkräften 800 Polizisten mehr aufgeboten habe als im Vorjahr. 2300 Polizeibeamte kamen aus anderen Bundesländern oder von der Bundespolizei.

Wegner wünscht sich, Polizisten müssten am 1. Mai nicht im Einsatz sein

Der Regierende Bürgermeister sagte, er würde sich wünschen, dass künftig auch noch an Abenden des 1. Mai über die Themen gute Arbeit, gute Löhne und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen werde. Und dass auch die Polizistinnen und Polizisten auf der DGB-Demonstration für besser Bezahlung demonstrieren könnten, anstatt in der Stadt im Einsatz zu sein. „Aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern."

Ob das schlecht sei für ihn als neuer Regierender Bürgermeister, wenn es doch Randale geben sollte, wollte Wegner so nicht beantworten. Er persönlich sei nicht wichtig, sagte der Christdemokrat. Es gehe darum, dass die eingesetzten Polizisten am Abend wieder gesund zu ihren Familien kämen. Aber natürlich sei es für jede Regierung besser, wenn die Maidemonstrationen nicht so eskalierten wie das in den 1980er-Jahren der Fall gewesen sei.

Bayerische Polizei: "Berlin ist immer eine Reise wert"

Wegner und Spranger bedankten sich bei den Verstärkungskräften aus anderen Bundesländern. Drei Polizeiführer aus Bayern bestätigten den Politikern, dass sie durchaus gerne in der Hauptstadt aushelfen. „Berlin ist immer eine Reise wert“, sagte ein Angehöriger der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung aus Dachau, die mit 426 Kolleginnen und Kollegen gekommen waren. Untergebracht sind sie im Westin Hotel und im Holiday Inn, alles sei bestens organisiert. Die Berliner arbeiteten hochprofessionell.

Wegner bestätigte, dass die Berliner Polizei solche Lagen wie den 1. Mai nicht alleine bewältigen könnten. Solche Lagen gebe es in Bayern auch, sagte die Polizisten, dann käme ja auch Unterstützung aus Berlin. „Es geht nur gemeinsam“, so die Besucher aus Dachau, deren Rückreise für den nächsten Morgen geplant war.

Wegner und Spranger besuchen Feuerwehrwache

Am Nachmittag hatten Wegner und Spranger schon die Feuerwehrwache Neukölln besucht. Die beiden verbringen das erste Mal den 1. Mai gemeinsam. Es war ihnen wichtig, auch den Feuerwehrleuten, von denen einige während der Silvesterkrawalle in Hinterhalte gelockt und verletzt wurden, ihre Wertschätzung auszusprechen. „Es ist gut, dass die Polizei die Feuerwehrleute schützt“, sagte Wegner beim kurzen Pressetermin vor der Wache, „aber es ist auch traurig, dass das nötig ist“.

Wegner sagte, als Oppositionspolitiker habe er früher auch mal die Demonstrationen beobachtet. Darauf verzichtet er nun als Senatschef. „Die Polizei braucht an einem solchen Abend keine Ablenkung“, so der CDU-Politiker. „Wir werden uns nicht ins aktuelle Geschehen einmischen“, ergänzte seine Innensenatorin.

Der 1. Mai 2023 in Bildern - Partys und Demos

Nach dem Ende der Demonstration sichert die Polizei den Bereich um das Kottbusser Tor.
Nach dem Ende der Demonstration sichert die Polizei den Bereich um das Kottbusser Tor. © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Demonstranten und Kräfte der Polizei stehen am Kottbusser Tor, nachdem die Demonstration vom Veranstalter aufgelöst wurde.
Demonstranten und Kräfte der Polizei stehen am Kottbusser Tor, nachdem die Demonstration vom Veranstalter aufgelöst wurde. © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Am Kottbusser Tor herrscht dichtes Gedränge.
Am Kottbusser Tor herrscht dichtes Gedränge. © Michael Kappeler/dpa | Michael Kappeler/dpa
Teilnehmer diskutieren mit Polizisten an den Absperrgittern.
Teilnehmer diskutieren mit Polizisten an den Absperrgittern. © Michael Kappeler/dpa | Michael Kappeler/dpa
Ein Polizeibeamter offenbar in Schwierigkeiten.
Ein Polizeibeamter offenbar in Schwierigkeiten. © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Demonstranten an der Kotti-Wache.
Demonstranten an der Kotti-Wache. © Michael Kappeler/dpa | Michael Kappeler/dpa
6300 Polizisten waren in Berlin insgesamt im Einsatz. Viele von ihnen begleiteten die
6300 Polizisten waren in Berlin insgesamt im Einsatz. Viele von ihnen begleiteten die "Revolutionäre 1. Mai-Demo". © Michael Kappeler/dpa | Michael Kappeler/dpa
Ein Demonstrant bei der
Ein Demonstrant bei der "Revolutionären 1. Mai-Demo". © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Pyrotechnik wird von den Demonstranten gezündet und eine Flagge mit dem Konterfei von Abdullah Öcalan geschwenkt.
Pyrotechnik wird von den Demonstranten gezündet und eine Flagge mit dem Konterfei von Abdullah Öcalan geschwenkt. © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Der Schwarze Block.
Der Schwarze Block. © Lukas Dubro/dpa | Lukas Dubro/dpa
Am Rande der Demostrecke haben es sich einige gemütlich gemacht.
Am Rande der Demostrecke haben es sich einige gemütlich gemacht. © Michael Kappeler/dpa | Michael Kappeler/dpa
Gegen 18 Uhr war die
Gegen 18 Uhr war die "Revolutionäre 1. Mai-Demo" zu ihrem Zug durch Neukölln und Kreuzberg gestartet. © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa
Teilnehmer der sogenannten Revolutionären 1. Mai Demo hatten sich am Nachmittag in Neukölln gesammelt.
Teilnehmer der sogenannten Revolutionären 1. Mai Demo hatten sich am Nachmittag in Neukölln gesammelt. © John MACDOUGALL / AFP | John MACDOUGALL / AFP
Hunderte von Menschen feierten am Nachmittag auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg - auch ohne Myfest.
Hunderte von Menschen feierten am Nachmittag auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg - auch ohne Myfest. © Andreas Rabenstein/dpa | Andreas Rabenstein/dpa
Ab dem Mittag zogen Tausende durch das Villenviertel Grunewald.
Ab dem Mittag zogen Tausende durch das Villenviertel Grunewald. © Omer Messinger/Getty Images | Omer Messinger/Getty Images
Die Demonstranten fuhren mit einem Schaufelrad durch die Straßen in Grunewald. Damit soll die
Die Demonstranten fuhren mit einem Schaufelrad durch die Straßen in Grunewald. Damit soll die "Kohle" abgebaggert werden. © Omer Messinger/Getty Images | Omer Messinger/Getty Images
Gefordert wurde unter anderem:
Gefordert wurde unter anderem: "Grunewald enteignen". © Omer Messinger/Getty Images | Omer Messinger/Getty Images
Dabei wurde auch Berlins neue Wirtschaftssenatorin und ehemalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) aufs Korn genommen.
Dabei wurde auch Berlins neue Wirtschaftssenatorin und ehemalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) aufs Korn genommen. © Omer Messinger/Getty Images | Omer Messinger/Getty Images
Eine Flagge bei der
Eine Flagge bei der "MyGruni"-Demo. © Norman Börner | Norman Börner
Die Stimmung bei der Grunewald-Demo war meist gut.
Die Stimmung bei der Grunewald-Demo war meist gut. © Norman Börner | Norman Börner
Allerdings wurde bei der Grunewald-Demo auch eine Rauchfackel gezündet.
Allerdings wurde bei der Grunewald-Demo auch eine Rauchfackel gezündet. © Lukas Dubro/dpa | Lukas Dubro/dpa
Am 1. Mai marschieren auch immer Tausende bei den Demonstrationen des DGB durch Berlin.
Am 1. Mai marschieren auch immer Tausende bei den Demonstrationen des DGB durch Berlin. © Hannes P. Albert/dpa | Hannes P. Albert/dpa
 Teilnehmer der DGB-Demo vor dem Roten Rathaus.
Teilnehmer der DGB-Demo vor dem Roten Rathaus. © Hannes P. Albert/dpa | Hannes P. Albert/dpa
Die DGB-Demo in Mitte.
Die DGB-Demo in Mitte. © Sergej Glanze | Sergej Glanze
Die unpolitische Seite des 1. Mai - Menschen genießen hier am Brandenburger Tor das schöne Wetter.
Die unpolitische Seite des 1. Mai - Menschen genießen hier am Brandenburger Tor das schöne Wetter. © Maurizio Gambarini | Maurizio Gambarini
Auch diese Touristen aus der Nähe von Danzig freuen sich über die Wärme in Berlin.
Auch diese Touristen aus der Nähe von Danzig freuen sich über die Wärme in Berlin. © Maurizio Gambarini | Maurizio Gambarini
Das Myfest fällt auch dieses Jahr aus - gefeiert wurde am Mariannenplatz trotzdem.
Das Myfest fällt auch dieses Jahr aus - gefeiert wurde am Mariannenplatz trotzdem. © Sergej Glanze | Sergej Glanze
Politische Botschaften durften natürlich trotzdem nicht fehlen.
Politische Botschaften durften natürlich trotzdem nicht fehlen. © Sergej Glanze | Sergej Glanze
Man hatte Spaß und genoss die sonnige Wärme.
Man hatte Spaß und genoss die sonnige Wärme. © Sergej Glanze | Sergej Glanze
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