Die Veranstalter der „Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011“ wollten gegen die Polizei und für Bombenbau-Anleitungen demonstrieren. Doch nun hat die Versammlungsbehörde diesen Marsch der jugendlichen „Hobby-Naturwissenschaftler“ verboten.
Die Versammlungsbehörde hat eine für den 1. Mai geplante Demonstration verboten. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Es handelt sich um eine Veranstaltung unter dem Motto „Evolutionäre 1. Mai-Demonstration 2011 – Gegen die Zensur von Bombenbauanleitungen – Für den großen Knall“.
Der Veranstalter hatte 250 Teilnehmer erwartet. Zu den Gründen des Verbots machte die Polizei keine Angaben. Die Demonstration sollte ursprünglich ab 18.00 Uhr vom Kottbusser Tor in Kreuzberg zur Neuköllner Hermannstraße führen.
Auf einer ähnlichen Route verläuft die traditionelle „Revolutionäre 1. Mai“- Demonstration linker Gruppen. Die verbotene Demonstration richtet sich gegen polizeiliche Durchsuchungen wegen der Veröffentlichung von Bombenbauanleitungen im Internet. Der Veranstalter kritisierte unter anderem, dass spezielle Einsatzkommandos die Wohnungen der meist jugendlichen „Hobby-Naturwissenschaftler“ stürmten und diese mit ihrem Verhalten „traumatisieren sowie kriminalisieren“.
Beim zuständigen Berliner Verwaltungsgericht ging bis zum Nachmittag keine Beschwerde gegen die Entscheidung der Versammlungssbehörde ein. Wie die Polizei weiter mitteilte, haben die Organisatoren der „Revolutionären 1. Mai“-Demonstration um 13 Uhr die Veranstaltung abgesagt. Diese war in den vergangenen Jahren regelmäßig durchs Myfest gezogen und immer friedlich verlaufen.