München. Der Münchner Stromanbieter BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft hat die Eröffnung eines Insolvenverfahrens beantragt.
„Die BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH war zuletzt durch gestiegene Energie-Beschaffungskosten in Schwierigkeiten geraten“, ließ das Unternehmen am Mittwoch verkünden. Kunden würden nun „durch die gesetzlich vorgesehene Ersatzversorgung durch den kommunalen Grundversorger ohne Unterbrechung mit Strom und Gas beliefert“.
Einer Mitteilung des Amtsgerichts München zufolge wurde der Münchner Anwalt Axel Bierbach zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.
Zu hohe Kündigungsquoten
Über das Geschäftsgebaren des 2013 gegründeten Unternehmens hatte es laut Medienberichten immer wieder Kundenbeschwerden gegeben. Bundesweit sollen Kunden unter anderem erst mit günstigen Preisen gelockt worden sein, bevor BEV dann die Preise massiv erhöhte. Laut „Wirtschaftswoche“ war in der Folge das Geschäftsmodell wegen zu hoher Kündigungsquoten in Schieflage geraten.
Die Bundesnetzagentur hatte Anfang des Jahres ein Aufsichtsverfahren gegen den Energieversorger eingeleitet. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte noch in der vergangenen Woche bei dem Unternehmen ein „rechtstreues Verhalten“ eingefordert.
Nun mahnte Aiwanger, die Kunden müssten „zeitnah und transparent über die Situation und ihre Rechte informiert werden“. (jb/dpa)