Angesichts der geplanten Stellenstreichungen bei Deutschlands größtem Energiekonzern E.on eskaliert der Streit zwischen der Konzernführung und dem Betriebsrat.
Dass E.on-Vorstandschef Johannes Teyssen betriebsbedingte Kündigungen im Konzern nach wie vor nicht ausschließt, bezeichnete Konzernbetriebsratschef Hans Prüfer gegenüber der Essener WAZ-Mediengruppe als „Kampfansage“.
„Angesichts der nach wie vor zu erwartenden Milliardengewinne im Konzern wären betriebsbedingte Kündigungen ein Tabubruch“, sagte Prüfer. E.on-Betriebsräte wollen sich zu einer Sondersitzung in Düsseldorf treffen. Als Gast erwarten sie SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Wie die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichten, steht die Essener E.on-Tochterfirma Ruhrgas vor weitreichenden Veränderungen. Den Angaben zufolge soll sich Ruhrgas in Zukunft nur noch auf den Gashandel beschränken.
Den Geschäftsbereich E xploration und Förderung mit rund 200 Mitarbeitern wolle E.on aufgeben. Der Bereich Gashandel, derzeit im Düsseldorfer Konzern und bei Ruhrgas betrieben, werde zusammengelegt.
Zudem erwägt die E.on-Führung den Verkauf der in Essen ansässigen Gasnetz-Gesellschaft Open Grid Europe GmbH, die bundesweit etwa 1.800 Mitarbeiter beschäftigt.