Ein internationales Forscherteam hat einen Roboter geschaffen, den ein Schimpanse mit seinem Hirn fernsteuern kann. Wissenschaftler aus Japan und den USA gaben den Bau des Menschenroboters bekannt, dessen Bewegungen sich nach denen eines Affen richten.
Die Maschine befindet sich dabei allerdings in Japan und der Affe in den USA. Über das Internet wurden die Gehirnsignale eines verkabelten Affen in der Duke Universität im US-Bundesstaat North Carolina über den Pazifik in ein Labor im japanischen Kyoto übermittelt, wo sich der Roboter dann adäquat bewegte. Er ist Teil eines Forschungsprogramms zur Herstellung von Prothesen, die Menschen mit Behinderungen durch ihren Willen steuern können sollen.
Der 155 Zentimeter große Roboter mit freundlichem Gesicht und großen schwarzen Augen ist bei der Versuchsanordnung verkabelt und reagiert auf die Bewegung des Affen, der in der Duke Universität auf einem Laufband läuft. Es sei gelungen, die Hirnaktivität des sich bewegenden Affen zu erfassen und nach Japan zu übermitteln, teilte die japanische Agentur für Wissenschaft und Technologie mit. „Zum weltweit ersten Mal haben wir es dann geschafft, dass der Menschenroboter in Japan zur gleichen Zeit genauso wie der Affe läuft.“
Für das Experiment wurden zwei Schimpansen trainiert, aufrecht auf einem Laufband zu gehen. Die Forscher bezeichneten ihren Erfolg als „großen Schritt“ auf dem Weg zur Entwicklung von Prothesen, die einmal manche Körperteile von gelähmten Patienten ersetzen könnten.