- Das 9-Euro-Ticket ist bald Geschichte: Ende August läuft das Angebot aus
- Das bedeutet: Ab September muss man für den ÖPNV wieder deutlich mehr Geld bezahlen
- Allerdings gibt es ein paar Tipps, wie man für Deutsche Bahn und Co. dennoch Geld sparen kann
Ende August ist es soweit, das beliebte 9-Euro-Ticket läuft ab und bisher ist noch kein konkretes Nachfolgeprogramm in Sicht. Weil sich viele Menschen an das günstige Fahren im Nahverkehr gewöhnt haben, droht ein kleiner Schock bei den Fahrkartenpreisen. Wer aber ein paar Tipps beachtet, fährt auch im Herbst für kleines Geld im ÖPNV oder sogar im Fernverkehr. Lesen Sie hier: Diese Bundesländer planen Nachfolge-Angebote für das 9-Euro-Ticket.
Deutsche Bahn: Durch die Bundesrepublik für kleines Geld
Einmal kreuz und quer durch Deutschland ab 17,90 Euro, das ist selbst mit ICE und IC möglich. Dafür müssen Bahnkundinnen und -kunden ihre Reisepläne aber frühzeitig fixieren. Wer Wochen oder idealerweise Monate im Voraus bucht, schafft es selbst von Hamburg nach München oder von Saarbrücken nach Stralsund für unter 20 Euro.
Mit der Bestpreissuche günstige Verbindungen finden
Wer bei der Bahn-App DB Navigator oder auf der Homepage seine Suchoptionen einstellt, kann die Option "Unsere Bestpreise anzeigen" auswählen. Mithilfe dieses Tools zeigt die Suchmaschine die günstigsten Preise für den ausgewählten Reisetag auf einen Blick an.
9-Euro-Ticket läuft aus: Kostenlos im Nahverkehr als Anschluss
Zum Nulltarif fahren Bahnkunden im Anschluss an Fernverkehrsfahrten. Zumindest dann, wenn das ICE-Ticket nicht in der Variante "Super Sparpreis" gekauft wurde. Das City-Ticket, bei den Varianten "Sparpreis" und "Flexpreis" sowie "Flexpreis Plus" gilt in der Zielregion der Fernfahrt nämlich für den gesamten Verkehrsverbund im ÖPNV und kann je nach zurückgelegter Strecke eine erhebliche Ersparnis bedeuten.
Deutsche Bahn: Günstige Zugverbindungen in ganz Europa
Wer über Ländergrenzen hinweg verreisen möchte, ist mit dem Sparpreisfinder Europa gut beraten. Dieser zeigt unkompliziert günstige Preise für Reisen europaweit an. Dabei ist die Bestpreissuche automatisch Teil des Prozess. Die verschiedenen Fahrten können ganz bequem mit einem Klick nach Abfahrt- oder Ankunftszeit, Kosten oder Fahrtdauer sortiert werden.
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Unerwartetes Sparpotenzial im Grenzverkehr
Manchmal lohnt es sich sogar, Fahrkarten ins Ausland zu buchen und vorher auszusteigen. Vor allem wer in Grenzregionen unterwegs ist, findet auf der Website benachbarter Staaten teilweise deutlich günstigere Reisekonditionen. Hervorzuheben ist etwa die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), mit der grenznahe Städte wie Salzburg angesteuert werden können, ohne letztlich Deutschland zu verlassen. Für diesen Tipp gibt es allerdings keine Garantie.
Internationales Traditionsticket kann auch im Inland zum Vorteil werden
Wer die Flatrate-Funktion des 9-Euro-Tickets vermisst, findet im Interrail-Ticket das Gegenstück für den Fernverkehr. Das grenzübergreifende Pauschalangebot feierte im März 2022 seinen 50. Geburtstag und ermöglicht Fahrten in 33 Ländern. Wer innerhalb eines bestimmten Zeitraums viele Fernfahrten vor sich hat und diese nicht frühzeitig buchen möchte, spart mit dem Interrail-Pass viel Geld.
DB: Der Klassiker für Rabatte im ICE
Kostengünstig wird es auch mit der Bahncard. Je nach Häufigkeit der Bahnreisen lohnen sich die verschieden gestaffelten Rabattkarten unterschiedlich. Die Bahncard25 lohnt sich bereits nach wenigen Fernfahrten, mit ihr sind Fahrten um ein Viertel ermäßigt, die Bahncard50 erspart Kunden die Hälfte und mit der Bahncard100 fallen gar keine zusätzlichen Kosten mehr für die Buchung an.
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Zusätzlich gibt es die Bahncard für Senioren oder Jugendliche. Mit der Bahncard kann man auch Bonuspunkte sammeln und diese gegen Freifahrten einlösen. Als Schnupperabo kann die ProbeBahncard für drei Monate gekauft werden. Auf ein Jahr gerechnet ist es aber günstiger, gleich eine richtige Bahncard zu kaufen.

Freie Fahrt für Kinder und Jugendliche bei der Deutschen Bahn
Als halbstaatliches Unternehmen hat die Deutsche Bahn auch den Auftrag, familienfreundliche Angebote zu machen. So sind Kinder bis sechs Jahre grundsätzlich kostenlos auf den Schienen unterwegs. Wer beim Ticketkauf mitreisende Kinder angibt, kann sogar vier Jugendliche bis 14 Jahre umsonst mitnehmen. Vorsicht: Die Kinder müssen auf dem Ticket notiert sein.
So sparen Sie bei Gruppenausflügen richtig viel Geld
Wer in der Gruppe auf kürzeren Strecken unterwegs ist und keinen Zeitdruck verspürt, findet in den regionalen Angeboten womöglich die richtige Wahlmöglichkeit. Hier finden sich Sonderangebote wie das Quer-durchs-Land-Ticket oder Ländertickets. Der Clou: ab der zweiten Person sinkt der Fahrpreis pro Kopf drastisch. Bis zu fünf Personen können sich ein derartiges Ticket teilen und von einem Sockelbetrag - im günstigsten Fall in Mecklenburg-Vorpommern - ab 22 Euro, plus drei Euro für jeden zusätzlichen Mitfahrer, durch das ganze Bundesland fahren.
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Abenteuerliche Fahrten und viele Kilometer in Regionalbahnen
Zuguterletzt kann bei den Suchoptionen das Häkchen bei "Schnellste Verbindung anzeigen" gesetzt werden. Für kleines Geld erscheinen hier teils abenteuerlich anmutende Verbindungen mit vielen Umstiegen und ausgedehnten Regionalbahnfahrten. Der Spareffekt kann aber nicht von der Hand gewiesen werden. Diese Option empfiehlt sich aber vor allem für echte Fans der Deutschen Bahn.
Konkurrent Flixtrain lockt mit niedrigen Preisen und Pünktlichkeit
Seit 2017 positioniert sich Flixtrain, die Tochtergesellschaft der Flix SE, immer stärker als Konkurrent auf deutschen Schienen. Die Zuggesellschaft lockt mit günstigen Preisen und garantierten Sitzplätzen. Die Verkehrsgesellschaft ist für Fernfahrten im unteren Preissegment bekannt. Wer auf Beinfreiheit und Klimaanlage großen Wert legt, könnte hier allerdings enttäuscht werden. Flixtrain operiert zum Teil mit sanierten Waggons aus Altbeständen der Bahn. Ein Plus haben die giftgrünen ICE, IC und EC aber voraus: Sie haben zumindest aktuell eine höhere Pünktlichkeitsrate.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.