Hochzeitsdatum

Ehen nach Hochzeiten an diesem Datum scheitern besonders oft

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Schnapszahlen wie 2.2.2022 oder 22.2.2022 sind in diesem Jahr beliebte Hochzeitsdaten. Aber laut Wissenschaft sind sie kein gutes Omen.

Melbourne. 2.2.2022, 20.2.2022 oder doch lieber 22.2.2022? Damit der wahrscheinlich schönste Tag im Leben unvergessen bleibt, sagen viele Paare am liebsten an besonderen Daten "Ja". Besonders hoch im Kurs sind dabei alle Jahre wieder Schnapszahlen.

In diesem Jahr bietet sich für Heiratswütige besonders der Februar für ein einprägsames Datum an. Doch an einem Schnapszahl-Tag den Bund fürs Leben einzugehen, soll Ehepaaren kein Glück bringen – im Gegenteil.

Valentinstag: Tag der Liebe bringt Ehepaaren keinen Segen

Wie Wirtschaftswissenschaftler der Universität Melbourne 2016 herausfanden, enden Ehen wesentlich häufiger, wenn sie an einem besonderen Datum geschlossen wurden. Davon sind laut der Studie aber nicht nur Schnapszahlen betroffen.

Auch der Festtag der Liebenden – der Valentinstag – zieht eher eine Scheidung als lebenslanges Eheglück nach sich. Bis zum fünften Jahrestag scheitern demnach elf Prozent, bis zum neunten schätzungsweise 21 Prozent der Valentins-Ehen.

Mehr als ein Drittel der Ehen wird wieder geschieden

Für ihre Studie haben die amerikanischen Wissenschaftler die Dauer von Ehen anhand von niederländischen Heirats- und Scheidungsregistern aus den Jahren 1999 bis 2013 zu Rate gezogen. Die Daten von besonderen Tagen mit gleichen oder aufeinander folgenden Zahlenwerten und dem Valentinstag verglichen sie mit Eheschließungen an "normalen" Tagen. Über mehr als eine Millionen Eheschließungen wurden dabei untersucht.

Paare, die an einem Schnapszahl-Datum heirateten, ließen sich mit bis zu 36 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit eher scheiden. Den Forschern zufolge ist es aber nicht das Datum, dass die Anfälligkeit eines Paares für eine Scheidung erhöht.

Ehepartner mit besonderem Datumswunsch haben weniger gemeinsam

Doch woran liegt das? "Wir fanden auch heraus, dass sich die Ehepartner, die an besonderen Daten heirateten, in Bezug auf Bildung und Alter weniger ähnlich waren als die Ehepartner, die an gewöhnlichen Daten heirateten", sagt Professor David Ribar, der die Studie mit seinem Forscher-Team durchführte.

Demnach sei die Wahl des Datums ein Hinweis darauf, wie gut ein Paar überhaupt zusammenpasst. "Für Paare, die sich für einen besonderen Termin entscheiden, scheinen die Merkmale der Beziehung und die Kompatibilität weniger wichtig zu sein", so Ribar.

Auch aufpassen sollte man übrigens, wenn der Termin eine aufsteigende Zahlenfolge hat, wie etwa der 11.12.2013 – dann lag die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns 13 Prozent höher.

Februar gehört zu den unbeliebtesten Hochzeitsmonaten

Auch Klaus Holub, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Standesbeamten, verzeichnet ein großes Interesse an Schnapszahl- und Valentinstagen für die Eheschließung: "Es ist schon mehr los als gewöhnlich", sagt er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Und das, obwohl der Februar eigentlich nicht der klassische Hochzeitsmonat sei. "Und dann fällt der 2.2. auch noch auf einen Mittwoch. Das ist eigentlich nicht unbedingt der Tag, an dem Eheschließungen üblich sind."

Gerade einmal 3,5 Prozent der Paare entschlossen sich laut Statistischem Bundesamt von 2011 bis 2020 im Februar den Bund fürs Leben einzugehen. Damit gehöre er zu den unbeliebtesten Monaten des gesamten Jahres. Nur im Januar wurden der Statistik zufolge mit 2,4 Prozent noch weniger Ehen geschlossen.

Der 22.2.2022 sei in diesem Jahr am beliebtesten. Das ergab eine bundesweite Umfrage der dpa. Dafür hätten einige Standesämter beim Personal aufgerüstet, um dem teilweise doppelt so hohen Andrang gerecht zu werden. So etwa in Lüneburg. In den Städten Köln und Aachen in Nordrhein-Westfalen sowie in der Gemeinde Ettersberg und in der Stadt Gera in Thüringen sei das Terminbuch für diesen Tag schon seit vorigem Jahr voll.

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Qual der Wahl: Geburtstag oder Jahrestag?

Geht es Paaren aber nur darum, ein besonders einprägsames Datum für ihren Hochzeitstag auszuwählen, könnte ein Tag mit persönlicher Bedeutung die Lösung sein. Setzt aber natürlich voraus, dass sich beide Partner auch an den Tag des Zusammenkommens, Kennenlernens oder des ersten Kusses erinnern.

Auch der Geburtstag von Braut oder Bräutigam kann eine hilfreiche Eselsbrücke sein, wenn die Partnerin oder der Partner zum Teilen des eigenen Ehrentags bereit ist. Aber eine Garantie für eine lange und glückliche Ehe geben auch diese Termine nicht. (lim)