- Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Booster-Impfung für Menschen, deren Grundimmunisierung mehr als sechs Monate zurückliegt
- Angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus steht allerdings eine Verkürzung der Frist zur Debatte
- Biontech-Chef Uğur Şahin hat nun einen konkreten Zeitraum genannt
Sechs Monate nach einer vollständigen Corona-Impfung ist in Deutschland derzeit eine Auffrischung durch den sogenannten Booster möglich. Manche Bundesländer haben die Booster-Wartezeit bereits auf fünf Monate oder noch weniger verkürzt. Doch auch diese Fristen könnten bald fallen: Angesichts der Gefahr, die von der Omikron-Variante auszugehen scheint, spricht sich Biontech-Chef Uğur Şahin für Booster-Impfungen nach drei Monaten aus. Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA scheint nicht abgeneigt.
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Booster-Impfung: EMA hält Auffrischung nach drei Monaten für sicher
Auch wenn die Empfehlung bestehe, die Booster-Impfung nach sechs Monaten zu verabreichen, "sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung“, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Verkürzung des Abstandes sei möglich, wenn dies "unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert" sei. Lesen Sie auch: Biontech und Moderna – So gut schützt die Impfung vor Omikron
Nicht nur für wünschenswert, sondern für dringend nötig hält Biontech-Chef Uğur Şahin frühere Auffrischungsimpfungen. "Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz", sagte er dem "Spiegel". "Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten."
Biontech: Booster für Schutz vor Omikron nötig
Bereits am kurz nach Entdeckung der neuen Virus-Variante hatte Biontech bekanntgegeben, dass für einen zuverlässigen Schutz vor Omikron drei Dosen ihres Corona-Impfstoffes nötig seien. Zwei Impfungen würden ersten Untersuchungen zufolge nicht ausreichend vor einer Infektion mit der zuerst in Südafrika entdeckten Corona-Variante schützen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Der Schutz vor schweren Verläufen sei aber auch nach zwei Dosen gegeben. Sowohl Biontech als auch Moderna wollen ihre Impfstoffe nun an Omikron anpassen.
Ein angepasster Impfstoff könnte dann bei einer möglichen vierten Impfung verabreicht werden. Şahin hält es für wahrscheinlich, dass diese in relativ kurzem Abstand nach dem Booster folgen muss. Um die nötigen Mengen zur Verfügung zu stellen, sei Biontech gerade dabei, die Produktionskapazitäten auf rund vier Milliarden Dosen im Jahr 2022 aufzustocken.
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Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach sich kürzlich für mehr Flexibilität bei den Booster-Impfungen aus. "Wir haben genug Impfstoff und müssen nicht priorisieren wie vor einem Jahr", sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Gerade angesichts der Omikron-Variante müsse man nun alles daransetzen, "schnell, flexibel und unbürokratisch zu impfen". Dabei gehe es sowohl ums Booster, als auch darum, bislang Unentschlossene, Kinder und Jugendliche zu impfen."
(nfz/dpa)
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