- Wer mit einem schweren Covid-19-Verlauf auf der Intensivstation landet, wird mit zahlreichen Medikamenten behandelt
- Christian Drosten und Karl Lauterbach haben ein Foto geteilt, das den Medikamenten-Cocktail zeigt
- Beide ziehen einen Vergleich zur Corona-Impfung - die Beiträgen werden tausendfach geteilt
Seit mehr als 20 Monaten kämpft medizinisches Personal auf der ganzen Welt an vorderster Front gegen das Coronavirus. In den sozialen Netzwerken geben Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger immer wieder Einblicke in ihren Berufsalltag. Nun ist der Tweet eines britischen Mediziners viral gegangen: Darauf ist der Medikamentencocktail zu sehen, den ein intensivmedizinisch behandelter Covid-19-Patient den Angaben zufolge pro Tag benötigt.
"Diese ganzen Medikamente sind nötig, um einen Covid-Patienten für einen Tag auf der Intensivstation zu schützen... Oder einfach nur eine Impfung?", schrieb der Mediziner zu dem Foto - und versah es mit dem Hashtag #getthejab, was sich frei mit "Hol dir die Impfung" übersetzen lässt.
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Drosten und Lauterbach teilen Foto mit Corona-Medikamenten
Auch in Deutschland haben viele Menschen den eindringlichen Tweet geteilt, so beispielsweise Charité-Virologe Christian Drosten und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
"Das ist sehr eindrücklich", kommentierte Drosten das Foto. "Diejenigen, an die diese Botschaft geht, wissen wahrscheinlich gar nichts über die Nebenwirkungen und Folgen der Medikamente unten links und rechts im Bild. Ich würde mir dazu mal eine Schilderung von einem Intensivmediziner in einer Talkshow wünschen."
"Sehr gute Darstellung. Derjenige, dem die Impfung zu gefährlich erscheint, muss bei schwerer Infektion mit den 'langfristigen Nebenwirkungen' all dieser Medikamente rechnen", twitterte Lauterbach.
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Um welche Medikamente handelt es sich auf dem Foto?
Rechts auf dem Bild ist das Medikament Midazolam zu sehen. Auf der Webseite von Ratiopharm ist darüber zu lesen, dass das Mittel aus der Gruppe der Benzodiazepine "vor Operationen und zur Beruhigung für kurze diagnostische und therapeutische Eingriffe" angewendet wird. Als Nebenwirkungen sind unter anderem Atem- und Herzstillstand, Blutdruckabfall und Änderung der Herzschlagfolge aufgeführt.
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Bei Alfentanil, dem Mittel links im Bild, handelt es sich um ein Anästhetikum aus der Gruppe der Opioide, wie aus der Gebrauchinformation hervorgeht. Zu den Nebenwirkungen zählt ebenfalls Atemstillstand. Auch dauerhaft erniedrigter oder erhöhter Blutdruck, Nichtansprechen auf äußere Reize und Entzugserscheinungen sind in der langen Liste der unerwünschten Effekte zu lesen.
(raer)
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