Berlin. Günther Jauch ist an Covid-19 erkrankt. Aus diesem Grund muss der Moderator zum ersten Mal in 31 Jahren TV-Karriere ersetzt werden.
Jetzt also auch Günther Jauch. Der beliebteste Moderator Deutschlands hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das hat RTL bekannt gegeben und von einem „hochkarätigen Ausfall“ gesprochen. Der 64-Jährige reicht damit seinen ersten Krankenschein bei dem Sender ein, bei dem er 1990 mit „Stern TV“ begonnen hat. „Gute Besserung, Günther Jauch“, twitterte RTL.
Am Samstag sollte Jauch eigentlich zusammen mit Thomas Gottschalk (70) und Barbara Schöneberger (47) bei einer neuen Ausgabe der Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ dabei sein.
Günther Jauch: Acht Frauen ersetzen ihn in Liveshow
An seiner Stelle schickte RTL acht Frauen ins Rennen. Kurz nach Beginn der Liveshow tanzten acht weibliche Ersatzleute ins Studio. Sie alle trugen Fotomasken mit dem Gesicht von Jauch. Im Laufe der Sendung wurden die acht Frauen nach und nach demaskiert. Unter den Masken steckten unter anderem Dschungelcamp-Moderatorin Sonja Zietlow und die aus der Tanzsendung „Let’s Dance“ bekannte Tanztrainerin Motsi Mabuse.
Thomas Gottschalk ließ es sich nicht nehmen, in Abwesenheit seines langjährigen Freundes eine Spitze gegen Günther Jauch zu setzen. „Niemand weiß, wie schwer es ist, mit dem Gesicht von Günther Jauch zu leben – außer Günther Jauch“, frotzelte der TV-Entertainer, der bei der Impro-Show an der Seite der acht Ersatz-Jauchs gegen die Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt-Gregor und TV Schauspielerin Caroline Frier („Schwester, Schwester“) antrat.
RTL hatte im Vorfeld ein großes Geheimnis daraus gemacht, wer Günther Jauch ersetzen wird. Unvorhergesehen Ereignisse baut der Sender gerne in die Dramaturgie ein. Das passt zum Konzept der Spielshow, in der auch die Gastgeber nie wissen, wer moderieren soll und wer eingeladen ist. Am Wochenende hatte das Konzept Erfolg. 2,84 Millionen Zuschauer schalteten am Samstag um 20.15 Uhr die Sendung ein. Das entsprach einem Marktanteil von 11,2 Prozent.
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Erst im März bewies der Kölner Sender, dass es für ihn kein Problem ist, kurzfristig Ersatz aus der A-Liga zu akquirieren: Nach der Krankmeldung von Dieter Bohlen (67) – Corona war es nicht, der Chef-Juror zeigte sich munter an Mallorcas Stränden – war Erzrivale Gottschalk für die letzten beiden „Deutschland sucht den Superstar“-Liveshows eingesprungen.
Jauch äußert sich zu seinem Gesundheitszustand
Nach Bekanntwerden der Covid19-Infektion von Günther Jauch hatte RTL auf Nachfrage lediglich bekanntgegeben, dass der Moderator Symptome zeige. Nun äußerte sich der Fernsehstar in der Sendung via Videoschalte selbst. „Die Sache ist ganz einfach. Ich bin - wie zweieinhalb Millionen andere Deutsche auch - an Covid-19 erkrankt und hab auf einmal gemerkt: Ich kriege Kopfschmerzen, ich hab Gliederschmerzen, mir geht es irgendwie nicht so gut. Da hab ich sogar einen Schnelltest gemacht“, sagte Jauch.
Die Karriere von Günther Jauch
Der erste Test sei allerdings negativ ausgefallen, erzählte der Potsdamer. „Alles in Ordnung. Und am nächsten Tag dann aber noch schlechter. Und dann hab ich einen PCR-Test gemacht. Und dann hat es sich eben herausgestellt, dass ich infiziert bin.“ Jetzt werde er einfach 14 Tage Quarantäne einhalten. „Und wenn das alles gut läuft, läuft die am nächsten Freitag ab. Und dann wäre ich am nächsten Samstag - wenn ich dann natürlich einen ordentlichen Test gemacht habe, der dann negativ ist - dann wieder dabei.“

Während sich Jauch also optimistisch präsentierte, entfuhr es Moderatorin Barbara Schöneberger, dass der Quizmaster etwas mitgenommen aussehe.
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Corona-Impfung: Günther Jauch an „Ärmel hoch“-Kampagne beteiligt
Die Infektion korreliert mit einem weiteren Engagement des „Wer wird Millionär“-Moderators: Jauch ist „Impfluencer“. In Anlehnung an die Influencer, also die tonangebenden Menschen in sozialen Medien, werden so Prominente genannt, die sich für eine Corona-Impfung stark machen. Bei der „Ärmel hoch“-Kampagne der Bundesregierung nennen Unbekannte und Prominente ihre Gründe, warum sie bereit für die Corona-Impfung sind – auch Günther Jauch sollte dabei sein.
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Als unter 65-Jähriger wäre er in der fünften von sechs Priorisierungsstufen gewesen. Nun kommt eine Impfung für ihn vorerst nicht infrage. Da Virologinnen und Virologen davon ausgehen, dass eine überstandene Infektion einen gewissen Schutz vor einer neuen Ansteckung bietet, empfiehlt das Robert Koch-Institut, sich dann erst sechs Monate nach Genesung impfen zu lassen. So soll eine Überreaktion vermieden werden. Für Jauch bedeutet dies, dass er sich frühestens im November impfen lassen kann.
Jauch stellte klar, dass er noch nicht geimpft sei. „Manche Leute sehen mich dann mit einem Pflaster und sagen: „Ach, der ist geimpft und dann hat er Corona bekommen.“ Nein. Weil es bei mir vom Alter noch nicht ganz reicht (...), wird es so sein: Ich werde erst geimpft, wenn ich dran bin. Ich weiß noch nicht, wann es ist.“
Jauch will sich nun nach Corona-Infektion impfen lasen
Jauch betonte: „Ich lasse mich auf jeden Fall impfen. Und egal auch mit welchem Impfstoff. Das Risiko, zu erkranken, ist für meine Begriffe viel bedeutender als das Risiko, dass es da irgendwelche Nebenwirkungen beim Impfen gibt. Ich lass da entsprechende Zeit vergehen, bis bei mir alles fertig ist, aber ich impfe mich und möchte einfach dafür werben, dass das so viele wie möglich auch tun.“
Eine weitere Prominente der Kampagne ist Uschi Glas (77). Die Schauspielerin sagt: „Meinen Enkel habe ich seit über einem Jahr nicht im Arm gehabt. Deshalb lass ich mich impfen. Mit einem kleinen Piks holen wir uns unser Leben zurück.“ Auch Reality-TV-Star Carmen Geiss (55) ist dabei. Sie ist in der privilegierten Situation, einen Wohnsitz in Monaco zu haben und wurde dort schon vor Wochen geimpft. In dem Zwergstaat hat bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung zumindest eine Erstimpfung erhalten. Die Millionärsgattin betonte nach heftiger Kritik: „Hier wurden wir auch nicht bevorzugt.“