- Innerhalb der nächsten Tage soll der Corona-Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer in der EU zugelassen werden
- Doch es gibt immer wieder Berichte über allergische Reaktionen nach Injektion des Mittels
- Berichte, laut denen in den USA sechs Menschen nach der Impfung gestorben seien, erwiesen sich aber als falsch
Es ist eine Sorge, die viele Menschen umtreibt: Wie sicher sind die Corona-Impfungen? In Alaska erlitten zwei Angestellte des Gesundheitssystems allergische Reaktionen, nachdem sie den neuen Impfstoff der Firmen Pfizer und Biontech erhalten hatten. Dabei unterschieden sich ihre Symptome jedoch erheblich.
Corona-Impfungen: US-Medien berichten über mögliche Nebenwirkungen
In einem Fall handelte es sich nach einem Bericht der „New York Times“ um eine Frau in den mittleren Jahren, die rund zehn Minuten nach der Impfung Herzrasen bekommen und einen Ausschlag im Gesicht und auf dem Oberkörper entwickelt hat. Außerdem wurde sie kurzatmig. Bei ihr war keinerlei allergische Vorerkrankung bekannt.
Sie wurde mit Adrenalin, was in allergischen Notfallsituationen eingesetzt wird, behandelt. Nachdem die Symptome zunächst verschwanden, kehrten sie allerdings wieder. Die Frau wurde auf die Intensivstation verlegt, wo sie über Nacht bleiben musste.
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Impfstoff-Nebenwirkung: Kratzen im Hals nach Corona-Impfung
Kurz danach ereignete sich im selben Krankenhaus in Alaska ein weiterer Fall. Dabei bekam ein Mann, der am Mittwoch geimpft worden war, kurz danach geschwollene Augen und ein Kratzen im Hals. Auch er wurde mit Adrenalin behandelt, konnte aber bereits nach einer Stunde wieder entlassen werden.
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Nach Angaben des Krankenhauses, welches bis Mittwochabend insgesamt 144 Impfdosen verabreicht hatte, hätten beide Mitarbeiter den Wunsch geäußert, dass ihre Erfahrungen nicht als Negativ-Beispiel für Impfungen interpretiert werden. Alaska will auch weiterhin an seinem Impfplan festhalten. „Es gibt keine Pläne, unsere Impfstrategie, die Dosierung oder die Regeln zu ändern“, sagte Alaskas leitende Ärztin, Anne Zink.
Corona-Impfung: Auch aus Großbritannien Berichte über allergische Reaktionen
Auch in Großbritannien waren nach den ersten Impfungen vereinzelt Fälle bekannt geworden, bei denen Geimpfte allergische Reaktionen gezeigt hatten. Dort war nach einer Notfallzulassung des Wirkstoffes von Pfizer/Biontech bereits am 8. Dezember mit Massenimpfungen begonnen worden.
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Starke allergische Reaktionen – der so genannte anaphylaktische Schock – sind kein neues Phänomen bei Impfungen.
- Patienten reagieren dabei mit körperlichen Abwehrreaktionen auf einen der verabreichten Stoffe.
- Meist sind die Haut, in schlimmeren Fällen das Herz-Kreislauf-System oder die Atemwege betroffen. Oft zeigen sich diese Symptome schon nach wenigen Minuten.
- Insgesamt treten diese Reaktionen nach Impfungen extrem selten auf, die meisten Betroffen erholen sich bereits nach kurzer Zeit wieder vollständig.
- In sehr seltenen Fällen kommt es zu lebensbedrohlichen Reaktionen des Körpers.
Laut „Ärztezeitung“ zeigten bei den Studien zum neuen Impfstoff von Pfizer/Biontech den Unterlagen zufolge nur 0,63 Prozent der Teilnehmer allergische Reaktionen – aber auch 0,51 Prozent der Testpersonen, die nur ein Placebo verabreicht bekommen hatten.
Häufigste Nebenwirkung der Corona-Impfung: Schmerzen an der Einstichstelle
Bei den sonstigen Nebenwirkungen wurden am häufigsten Schmerzen oder Schwellungen an der Einstichstelle genannt; 78 Prozent der Probanden gaben dies an.
- 75 Prozent gaben an, sich erschöpft zu fühlen,
- 67 Prozent klagten über Kopfschmerzen.
- 25 Prozent hatten Muskelschmerzen,
- 17 Prozent entwickelten kurzzeitig Fieber.
Diese Reaktionen sind auch bei anderen Impfungen typisch.
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Bei Menschen, bei denen allergische Reaktionen im Vorfeld bekannt sind, wird trotzdem von einer Impfung mit dem Wirkstoff abgeraten. Im Vorgespräch wird mit den Patienten geklärt, ob eine entsprechende medizinische Vorgeschichte bekannt ist.
Die Bundesregierung plant zeitnah zum Impfbeginn eine neue App, in der Geimpfte mögliche Nebenwirkungen eintragen können. Diese Daten sollen dann anonym an die Gesundheitsbehörden übermittelt werden. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, das Impfverfahren so transparent wie möglich zu gestalten, um Vertrauen in der Bevölkerung zu schaffen.
Corona: Falschmeldung über sechs Todesfälle durch Impfungen
Berichte, denen zufolge sechs Menschen in den USA am Impfstoff gestorben seien, erwiesen sich als Falschmeldungen. Tatsächlich hatte es dort in der Testphase sechs Todesfälle gegeben. Jedoch zeigen die Unterlagen der zuständigen Behörde (FDA), dass diese in keinem Zusammenhang mit der Impfung standen.
So erlitt einer der Impfstoffempfänger 62 Tage nach der Impfung einen Herzstillstand, ein anderer starb an Arteriosklerose. Der dritte erlag einem Schlaganfall, er hatte nur ein Placebo verabreicht bekommen. In zwei Fällen steht die Todesursache noch nicht fest. Insgesamt hatten 43.448 Personen an der Studie teilgenommen, darunter 13.550 Menschen, die über 55 Jahre alt waren.