München. Supermodel Naomi Campbell war schon öfter wegen ihrer Wutausbrüche in den Schlagzeilen. Man erinnere sich an das Jahr 2007, als die Britin einem Hausmädchen ihr Telefon an den Kopf geworfen hatte. Oder 2008, als sie einen Polizisten am Flughafen Heathrow angegriffen hatte.
Nun hat Campbell ihrem Ärger auf Instagram Luft gemacht – diesmal allerdings berechtigt. Das Ziel: die „Elle Germany“. Die Modezeitschrift war mit ihrer aktuellen November-Ausgabe mit dem Thema „Back to Black“ in das Kreuzfeuer der Kritik geraten. Eine der Geschichten in dem Heft, die den Titel „Black is back“ („Schwarz ist zurück“) trägt, stellt sechs aufstrebende und etablierte Models vor.
Naomi Campbell: „Wir sind kein Trend“
Die Models haben eins gemeinsam – sie sind alle dunkelhäutig. Der Instagram-Account @diet_prada postete am Mittwoch nach Erscheinen der Ausgabe Screenshots und kritisierte die Redaktion der „Elle“. Ihr Vorwurf: Dunkelhäutige Models seien laut Ansicht der „Elle“ lediglich ein Trend. Zudem hatte die Redaktion eines der Models mit einem anderen dunkelhäutigen Model verwechselt.
Naomi Campbell griff daraufhin den Post von @diet_prada auf und veröffentlichte ein Statement zu dem Artikel auf ihrem Instagram-Account. „Euer Fehler ist extrem verletzend“, so die 49-Jährige. „Ich habe schon unzählige Male gesagt, dass wir kein Trend sind. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Es ist in Ordnung, Models of Color zu feiern, aber macht es bitte auf respektvolle Art und Weise.“
Mehr Vorwürfe gegen Chefredakteurin der „Elle Germany“
Das Topmodel war nicht die Einzige, die die Redaktion – insbesondere „Elle Germany“-Chefredakteurin Sabine Nedelchev – kritisierte. Dogukan Nesanir, Stylist und Fashion Director des „Indie Magazine“, meldete sich ebenfalls auf seinem Instagram-Account zu Wort. Nedelchev habe ihn während einer Fashion-Week-Veranstaltung in Paris beleidigt, Witze über sein Aussehen gemacht und ihn als „fett“ bezeichnet.
Nachdem die Story in den sozialen Medien Fahrt aufgenommen hatte, veröffentlichte die „Elle Germany“ ein Statement auf ihrer Website und ihren Kanälen, in dem sich die Chefredakteurin und ihr Team für das Missverständnis entschuldigen.
Die Vorwürfe gegen die Zeitschrift sind keineswegs ein Einzelfall. Der Modebranche wird oft vorgeworfen, farbige Models nicht genügend zu inkludieren.
(lhel)