Trauerfall

Die letzte große Operndiva: Montserrat Caballé ist tot

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Montserrat Caballé bei einem Auftritt im spanischen Santander im Dezember 2006.

Montserrat Caballé bei einem Auftritt im spanischen Santander im Dezember 2006.

Foto: Victor Fraile / Victor Fraile/Reuters

Ihr Duett mit Freddie Mercury vor den Olympischen Spielen 1992 wurde ein Welthit: Die Sopranistin Montserrat Caballé ist gestorben.

Barcelona.  Seit dem Beginn ihrer Karriere 1956 in Basel kam sie auf über 4000 Auftritte und galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen der vergangenen Jahrzehnte: Die spanische Opernsängerin Montserrat Caballé ist tot. Die weltberühmte Sopranistin starb am frühen Samstagmorgen im Alter von 85 Jahren im Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona. Das bestätigte ein Krankenhaussprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bedauerte auf Twitter die „traurige Nachricht“. „Eine große Botschafterin unseres Landes ist gestorben. Montserrat Caballé, ihre Stimme und ihre Sanftmut werden aber immer bei uns bleiben“, schrieb der Sozialist.

Caballé lag seit zwei Wochen im Krankenhaus. Sie war wegen eines Blasenproblems eingeliefert worden. Die Operndiva wurde seit mehreren Jahren von Gesundheitsproblemen geplagt. Nach einem Sturz vor sechs Jahren konnte die zweifache Mutter und Oma eines Enkelkindes kaum noch gehen und war meist auf einen Rollstuhl angewiesen. Zuletzt trat sie nur noch sitzend auf.

Caballé war drei Jahre lang in Bremen engagiert

Die am 12. April 1933 in Barcelona in der Nähe des Gebirgszuges Montserrat geborene María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch galt als die letzte große Operndiva. Caballé war von 1959 bis 1962 in Bremen engagiert. Nach Aufnahme mehrerer Platten wuchs ihre Fangemeinde in Spanien, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz schnell. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1965 in der Titelrolle von Donizettis „Lucrezia Borgia“ in der Carnegie Hall in New York.

Einen weiteren Meilenstein setzte sie 27 Jahre später. Jenseits der Klassik-Welt wurde sie vor allem mit ihrem Song „Barcelona“ zum Star, den sie zusammen mit Queen-Sänger Freddie Mercury zu den Olympischen Sommerspielen 1992 aufnahm. Die Spiele fanden damals in der Hauptstadt Kataloniens statt.

(ba/dpa)