Stockholm. Sie werden ausgezeichnet für die Entwicklung spezieller Krebstherapien, die laut Jury einem Meilenstein gleichkomme: Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den US-Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo.
Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet 870.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
Den Forscher sei ein Meilenstein im Kampf gegen Krebs gelungen, hieß es von der Nobeljury. Die Entdeckung der beiden Mediziner nutze die Fähigkeit des Immunsystems, Krebszellen zu bekämpfen, indem die Bremsen der Immunzellen gelöst werden.
Medizinnobelpreis ging bereits an 214 Menschen
Seit 1901 haben 214 Menschen den Medizinnobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie.
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Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Freitag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers. Der Literaturnobelpreis dagegen fällt in diesem Jahr nach einem Skandal im Jurygremium aus. Dafür soll er 2019 an zwei Autoren vergeben werden.
Am darauffolgenden Montag wird bekannt gegeben, wer den von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschaftsnobelpreis erhält. Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young den Medizin-Nobelpreis erhalten. Sie hatten die Funktion und die Kontrolle der Inneren Uhr erforscht. Bereits am 24. September waren die Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekannt gegeben worden.
Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young die Auszeichnung für die Erforschung der Inneren Uhr des Menschen erhalten.
Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre:
• 2017: Die US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für die Erforschung der Inneren Uhr.
• 2016: Der Japaner Yoshinori Ohsumi, der das lebenswichtige Recycling-System in Körperzellen entschlüsselt hat.
• 2015: Die Chinesin Youyou Tu, die den Malaria-Wirkstoffs Artemisinin entdeckt hat. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.
• 2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O’Keefe (USA/Großbritannien) für die Entdeckung eines Navis im Hirn.
• 2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.
• 2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalen Zustand.
• 2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystemaktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben.
• 2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.
• 2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.
• 2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aidserregers HIV.
Friedensnobelpreis wird am Freitag bekanntgegeben
Am Dienstag und Mittwoch geben die Jurys die Preisträger für Physik und Chemie bekannt. Am Freitag wird der Friedensnobelpreisträger in Oslo gekürt. Am Montag darauf (8.10.) ist dann der Preis für Wirtschaft an der Reihe.
Die Vergabe des Literatur-Nobelpreises ist für dieses Jahr nach einem Belästigungs- und Korruptionsskandal abgesagt worden.
Die weltweit wichtigsten Auszeichnungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet sind mit je neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 870.000 Euro) dotiert und werden am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel, verliehen. Das muss man alles über die Geschichte des Nobelpreises wissen.
(dpa/jha)