Phishing: Mann betrügt Google und Facebook um 100 Millionen Dollar
Phishing
Google und Facebook zahlten Online-Betrüger 100 Millionen
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Da funktionierten die Sicherheitssysteme in der Facebook-Zentrale in Menlo Park nicht: Ein Betrüger konnte mit gefälschten Rechnungen vermeintlich im Namen eines Lieferanten Abermillionen erbeuten.
Foto: xim.gs / imago/xim.gs
Die IT-Riesen Google und Facebook waren über Jahre Opfer eines Betrügers. Gegen einen Verdächtigen aus Litauen wurde Anklage erhoben.
New York. Selbst riesige Internet-Konzerne lassen sich von Online-Betrügern reinlegen: Einem Mann ist es offenbar gelungen, von den beiden US-amerikanischen IT-Konzernen Google und Facebook immer wieder große Überweisungen zu erschleichen.
Wie das US-Magazin „Fortune“ berichtet, war dies offenbar nicht allzu schwierig. Dem Täter gelang es über viele Jahre, die enorme Summe von insgesamt 100 Millionen Dollar zu ergattern.
Dass es dem Täter über Jahre hinweg gelingen konnte, ohne jegliche Gegenleistung wiederholt hohe Summen auf seine eigenes Konten überwiesen zu bekommen, lässt zuerst viel Spezialwissen des Mannes vermuten. Tatsächlich aber benötigte er für diese „Phishing“ genannte Methode lediglich einige gefälschte Dokumente und E-Mail-Accounts sowie Konten in unterschiedlichen Ländern – und Glück.
Betrüger stellte Rechnung im Namen eines Zulieferers
Der Mann schaffte es, vermeintlich im Namen eines Zulieferers zu agieren. Er baute seinen Betrug rund um das Unternehmen Quanta Computer auf, das Server für Facebook und Google zuliefert. An die Buchhaltungen der Internet-Giganten schickte er dann unter gefälschten Adressen im Namen von Quanta Rechnungen, die von dort auch überwiesen wurden. Das Geld transferierte er dann den Ermittlungen zufolge auf andere Konten.
Opfer lange nicht bekannt
Bislang war bereits bekannt, dass ein Mann unter dem Namen von Quanta Computer betrogen hatte. Bislang war aber unklar, welche Unternehmen ihm zum Opfer gefallen waren. Nachdem zuerst „Fortune“ berichtete, dass es sich um Google und Facebook handeln soll, haben beide Firme bestätigt, in dem Fall betroffen gewesen zu sein.
Facebook hat nach eigene Angaben den Großteil der überwiesenen Gelder wieder zurückerhalten und kooperiert nun in den Untersuchungen mit den Behörden. Google soll einen Betrugsversuch gegen das Team registriert haben, das für den Kontakt mit Zulieferern zuständig ist und alarmierte umgehend die Behörden. Das Geld habe der Konzern inzwischen wieder zurückerhalten. Der Angeklagte soll in den USA vor Gericht gestellt werden, bislang beteuert der Mann seine Unschuld. (nsa)