Zweite Liga

Union verpasst Sprung auf Platz zwei

| Lesedauer: 3 Minuten
Michael Färber
Union-Verteidiger Marvin Friedrich (l.), Kapitän Christopher Trimmel und die Enttäuschung nach dem Remis gegen Regensburg

Union-Verteidiger Marvin Friedrich (l.), Kapitän Christopher Trimmel und die Enttäuschung nach dem Remis gegen Regensburg

Foto: Boris Streubel / Bongarts/Getty Images

Union gewinnt trotz der Tore von Andersson und Polter nicht gegen Regensburg. Sie verpassen die Chance, den HSV zu verdrängen.

Berlin. Die Mannschaft schon vor dem Anpfiff auf einer halben Ehrenrunde, auf der Videowand emotionale Bilder mit noch emotionalerer Musik, der Aufruf von Stadionsprecher Christian Arbeit, „den verdammten Ball ins Tor zu schreien“ – Union schwor sich mächtig ein auf die Zweitliga-Partie gegen Jahn Regensburg, die Jagd auf den Hamburger SV, den Endspurt um Platz zwei.

Und kassierte doch den nächsten Dämpfer im Aufstiegsrennen. Das 2:2 (1:1) war bereits die vierte Partie der Köpenicker in Folge ohne Sieg. Statt den HSV zumindest bis Montag hinter sich zu lassen, ist Union wieder nur ein Pünktchen herangerückt.

Union-Stürmer Polter rettet das Remis

„Das war zu wenig heute“, wollte Mittelfeldspieler Grischa Prömel das gezeigte erst gar nicht versuchen schönzureden. Die Mannschaft müsse sich vorwerfen lassen, erst zu spät das Risiko gesucht zu haben. „Wir müssen das komplette Spiel so spielen, wie wir es in den letzten 20 Minuten getan haben“, so Prömel. Als Union alle taktischen Zwänge aufgab, alles nach vorn warf und mit dem späten Ausgleich durch den eingewechselten Sebastian Polter belohnt wurde (83.).

Union-Trainer Urs Fischer sprach von einem „60-minütigen Tief, danach gab es ein 30-minütiges Hoch. Als wir nichts mehr zu verlieren hatten, habe ich endlich das Spiel gesehen, das wir uns vorgenommen haben.“

Unions Drang, nach drei Partien endlich mal wieder zu gewinnen, setzten die Gäste Spielfreude entgegen, die nach sechs Minuten fast zum Erfolg geführt hätte. Sargis Adamyan schoss jedoch Torwart Rafal Gikiewicz an.

Elfmeter nach Handspiel von Unions Hübner

Knapp zehn Minuten später standen beide Profis erneut im Blickpunkt – mit dem besseren Ende für Adamyan, der Gikiewicz vom Elfmeterpunkt keine Chance ließ (16.).

Das war geschehen: Unions Innenverteidiger Florian Hübner warf sich im Strafraum in einen Adamyan-Schuss und blockte diesen mit dem Arm ab. Schiedsrichter Harm Osmers entschied – natürlich trotz erheblicher Proteste der Berliner – korrekterweise auf Strafstoß. Gikiewicz versuchte, den Schützen noch zu irritieren, und sah Gelb.

Weg war die Führung, die die Köpenicker ausgezeichnet herausgespielt hatten. Felix Kroos schlug den Ball mit einem Traumpass auf die linke Seite zu Ken Reichel, dessen Flanke Sebastian Andersson über die Linie drückte (12.). Kurz darauf verpasste es Marcel Hartel, auf 2:0 zu stellen (14.). Sein Kopfball ging nur ans Außennetz.

Union-Torwart Gikiewicz im Pech

Nach dem Wechsel dann der Schock: Statt selbst eine Schippe draufzulegen, lag Union plötzlich zurück. Hamadi Al Ghaddioui, gegen den Torwart Gikiewicz gerade erst noch mit einem Riesenreflex retten konnte (57.), düpierte nun zunächst Innenverteidiger Marvin Friedrich und dann Unions Schlussmann. Durch die Beine des Polen trudelte der Ball ins Tor (58.).

Was folgte, war ein offener Schlagabtausch mit Regensburg, bei dem Jann George und Benedikt Saller (beide 67.) Unions Niederlage hätten besiegeln können – und am Ende Jahn-Torwart André Weis zunächst gegen Suleiman Abdullahi (71.), Grischa Prömel (75.) und Robert Zulj (80.) klärte, um dann mit einer Glanzparade sogar noch Unions Siegtreffer durch Joshua Mees zu verhindern (88.).

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