Zweite Liga

Union siegt in Duisburg und klettert auf Rang 2

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Unions Robert Zulj (l.)  jubelt mit Ken Reichel (r.) und Florian Hübner.

Unions Robert Zulj (l.) jubelt mit Ken Reichel (r.) und Florian Hübner.

Foto: dpa

Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer kam bei Kellerkind MSV Duisburg zu einem 3:2 (1:1). Sebastian Andersson traf spät für Berlin.

Duisburg. Die große Konstante beim 1. FC Union war in den vergangenen Monaten das Hin und Her. Das fiel kaum negativ ins Gewicht, denn das Problem der Berliner ist eines, das viele Klubs in der Zweiten Fußball-Bundesliga teilen, selbst die an der Spitze. Über zehn Spiele ließen die Köpenicker jedem Sieg ein Unentschieden oder eine Niederlage folgen, ohne dabei an Boden im Aufstiegsrennen zu verlieren. Was passiert, wenn etwas mehr Konstanz ins Spiel kommt, erlebte Union am Sonnabend beim MSV Duisburg. Nach dem 2:0 vor Wochenfrist gegen Sandhausen setzte sich die Mannschaft von Trainer Urs Fischer beim Tabellenletzten mit 3:2 (1:1) durch – und schob sich auf Platz zwei, während die Konkurrenz patzte. Sogar der Rückstand auf Tabellenführer Hamburger SV, der in Heidenheim nur 2:2 spielte, schrumpfte auf vier Punkte.

Zulj kommt in die Startelf und ist an allen drei Toren beteiligt

Dass Union aus dem gewohnten Schema würde ausbrechen und zudem nach sieben Partien auswärts mal wieder einen Sieg feiern können, lag trotz eines guten Starts nicht unbedingt im Bereich des Erwartbaren. Obwohl Duisburg zuletzt sieben von acht Pflichtspielen verloren hatte, zeigten sich die Rheinländer überaus kämpferisch und führten sogar 2:1. Als die Partie sich mit einem 2:2 dem Ende näherte, war es ein Duisburger Ballverlust, der Union eine zweite Welle gewährte. Eine Flanke von Robert Zulj landete auf dem Kopf von Sebastian Andersson. Der Schwede drückte den Ball in der 89. Minute über die Linie, zögerte aber kurz und schaute zu den Offiziellen. Sehr rustikal hatte er sich den nötigen Platz im Luftkampf verschafft, doch das blieb unbeanstandet, und die Berliner durften jubeln.

„Wenn man sieht, dass wir mit der letzten Aktion das 3:2 machen, war es schlussendlich wohl ein glücklicher Sieg“, sagt Trainer Fischer, der seine Mannschaft für die andauernde Spannung in der Partie verantwortlich machte: „Wir hätten nach unserer Führung das 2:0 schießen müssen.“ Stattdessen aber erzielten die Gastgeber nach dem frühen Tor durch Zulj (11.), der von Winterzugang Carlos Mané (musste zur Halbzeit dann aber verletzt raus) perfekt bedient worden war, mit einem herrlichen Freistoß aus gut 23 Metern unmittelbar vor der Pause durch Havard Nielsen den Ausgleich (45.).

Mit dem Duisburger Ausgleich verlor Union, das die erste Hälfte klar im Griff hatte, an Souveränität. Das führte schließlich zum zweiten Tor des MSV. Lukas Fröde nutzte eine Unaufmerksamkeit in der Berliner Abwehr zur Führung (56.). „Für die zweite Hälfte hatten wir uns viel vorgenommen, die Führung für Duisburg hat meine Mannschaft aufgeweckt, und wir haben ins Spiel zurückgefunden“, sagte Fischer. Marcel Hartel, der ebenso wie Zulj im Vergleich zum Sieg gegen Sandhausen neu in der Startelf war, traf zum 2:2 (64.), nachdem der Österreicher ihn angespielt hatte.

So spielbestimmend wie im ersten Abschnitt war Union aber auch nach dem Ausgleich nicht mehr. Duisburg hatte immer wieder gute Aktionen, während die Berliner sich eher zufrieden zeigten mit dem Unentschieden. Erst ein missglückter Befreiungsschlag, den Akaki Gogia abfing und an Zulj weiterleitete, ermöglichte den Köpenickern den entscheidenden Treffer. Andersson freute sich über sein achtes Saisontor und darüber, „dass wir nach dem Rückstand nicht in Panik verfallen sind“. Trainer Urs Fischer sah in dem Erfolg „keinen Grund für Euphorie“. Dafür war der Sieg zum einen wohl etwas zu glücklich. Zum anderen lässt die enorme Kompaktheit an der Spitze der Zweiten Liga noch keine Schlüsse darüber zu, wer sich im Aufstiegsrennen letztlich durchsetzt.

( BM )