Union hat seine Aufstiegsambitionen untermauert. Die Eisernen gewannen 3:1 (1:1) gegen die abstiegsbedrohte Arminia Bielefeld.

Im Moment des Abpfiffs klatschte er ein paar Mal in die Hände, dann schwang Trainer Jens Keller die Faust zum Zeichen des Sieges in die Höhe. Auf den Rängen feierten die 20.258 Zuschauer ihr Team, vielleicht ein wenig lauter als gewöhnlich. Und die Mannschaft des 1. FC Union genoss die Ehrenrunde in der Alten Försterei offensichtlich noch etwas mehr als sonst. Wenn das 3:1 (1:1) gegen Arminia Bielefeld etwas ausstrahlt, dann ein klares Signal an das Spitzentrio in der Zweiten Liga: Hallo ihr Stuttgarter, Hannoveraner und Braunschweiger, solltet ihr im Aufstiegsrennen schwächeln wollen – wir werden da sein.

So kam Keller nicht umhin, seinen Profis ein „Riesenkompliment“ auszusprechen. Weil es ihr gelungen ist, mit einer Drucksituation umzugehen, die den Köpenickern in den vergangenen Jahren oft zum Verhängnis wurde. „Jeder wusste, dass wir bis auf einen Punkt an die Aufstiegsplätze ranrücken können“, sagte Keller. Bis zum Montagabendspiel zwischen Hannover und Bochum ist Union sogar punktgleich mit den drittplatzierten Niedersachsen. „Und wenn man in der Woche vorher immer nur hört: Ach, das ist ja nur Bielefeld, das ist ja kein Problem, ihr steht ja da oben – und dann so eine Leistung abliefert“, dann ist ein Lob des Coaches die logische Folge.

Mit Recht, denn Union bestimmte in den gesamten 90 Minuten, welche Richtung die Partie nehmen soll: vornehmlich die in Richtung Bielefelder Tor. „Wir waren präsent, hatten Tempo im Spiel“, sagte Keller. Damir Kreilach bilanzierte eine Anfangsphase, „in der wir überragend gespielt haben“. Und Felix Kroos sah ein Spiel, „wie wir es uns vorgestellt haben“.

Weil es den Berlinern auch gelang, sich zahlreiche Torchancen zu erspielen. Kristian Pedersen (3.), Roberto Puncec (3.), Kreilach (10., 16.), Steven Skrzybski (11.), Simon Hedlund (14.), Sebastian Polter (20., aus vier Metern über das Tor) – die Partie hatte gerade erst begonnen, da hätte Union bereits 3:0 führen können, ja müssen.

Erst ein traumhafter Freistoß von Kroos aus 20 Metern, halblinke Position, in den oberen linken Winkel brach den Bann. Der Jubel des Kapitäns – schelmisch. Kroos, der später die fünfte Gelbe Karte sah und damit am Sonntag in Karlsruhe zuschauen muss, drehte sich nur um und grinste in Richtung Trainerbank. „Wir hatten uns erst in der Woche darüber unterhalten, dass es mal wieder Zeit wird für ein direkt verwandeltes Freistoßtor“, erklärte Kroos. Kreilach nach Flanke von Christopher Trimmel (64.) und Polter nach einer Ecke des eingewechselten Adrian Nikci und Trimmels Kopfball-Verlängerung (84.) sicherten den Sieg.

Coach Keller, der sich für Emanuel Pogatetz anstatt Michael Parensen als Ersatz für den gesperrten Abwehrchef Toni Leistner entschied, sah nur ein Manko: „Wir haben in allen Belangen dominiert, gehen aber nach einem dummen Gegentor mit dem Unentschieden in die Halbzeit.“ Fabian Klos nutze den Abpraller von Torwart Jakob Busk, der zuvor gut reagiert hatte beim Schuss von Andreas Voglsammer (44.).