Berlin. Hertha BSC übernimmt die Frauen-Teams von Hertha 03 Zehlendorf und gründet als letzter Fußball-Bundesligist eine Frauen-Abteilung.
Hertha BSC geht den nächsten Schritt: Von der kommenden Saison an treten sieben Juniorinnen- und zwei Frauen-Teams unter dem Namen des Fußball-Bundesligisten an, wie der Hauptstadtklub am Donnerstag erklärte. Damit gründen die Berliner die von der Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr beschlossene Mädchen- und Frauenabteilung.
Hertha, bislang der einzige Klub im deutschen Oberhaus ohne eigene Frauen-Sparte, übernimmt die insgesamt neuen Frauen-Teams von Hertha 03 Zehlendorf. Der Berliner Fußball-Verband, der Nordostdeutsche Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund hätten der Teilnahme am Spielbetrieb vom 1. Juli 2023 an zugestimmt, hieß es in einer Mitteilung.
Hertha BSC mit infrastrukturellen und finanziellen Vorzügen
„Die Kooperation zwischen der großen und der kleinen Hertha ist ein sehr aufregender, aber auch sehr ernst gemeinter Prozess. Wir wollen den bereits gut repräsentierten Mädchen- und Frauenfußball in Berlin noch stärker und nachhaltiger machen“, sagte Herthas Präsident Kay Bernstein. „Mit der Vereinbarung haben wir einen wichtigen Schritt in Richtung eigener Mädchen- und Frauenabteilung gemacht, haben aber noch große Aufgaben vor uns, denen wir uns mit Akribie und dem Engagement vieler widmen.“
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Sofian Chahed, Ex-Profi und bis vergangene Saison Trainer von Turbine Potsdam, ist Herthas Projektleiter Frauenfußball. Zudem kooperieren beide Vereine bereits in der Nachwuchsförderung. Nun sollen die Frauen-Teams von personeller, infrastruktureller und finanzieller Unterstützung durch den Bundesligisten profitieren. Derzeit kämpfen die Spielerinnen um den Verbleib in der Regionalliga.
Hertha 03 stößt bei der Frauen-Förderung an eigene Grenzen
„Aufgrund der jahrelangen guten Erfahrungen, die wir bereits mit Hertha BSC im Jugendbereich gesammelt haben, sind wir mit unserer Idee der Kooperation auf den Bundesligisten zugegangen“, erklärte Kamyar Niroumand, Präsident von Hertha 03. „Wir stoßen bei der Weiterentwicklung und Professionalisierung der Leistungsteams leider an Grenzen und sehen bei Hertha BSC die idealen Bedingungen dafür.“
Schon ab der kommenden Saison sollen einzelne Spiele und Trainingseinheiten auf dem Olympiagelände stattfinden, der reguläre Betrieb der neun Teams wird aber erst einmal weiter auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld in Zehlendorf ausgetragen.
Gemeinsam mit dem Berliner Senat arbeite Hertha „an einer konstruktiven und ganzheitlichen Lösung für Trainings- und Spielmöglichkeiten auf dem Olympiagelände“, hieß es in der Pressemitteilung des Vereins.
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mit dpa