Hertha BSC

Windhorst will Käufer für Hertha BSC gefunden haben

| Lesedauer: 2 Minuten
Inga Böddeling
Lars Windhorsts Zeit bei Hertha BSC neigt sich dem Ende zu.

Lars Windhorsts Zeit bei Hertha BSC neigt sich dem Ende zu.

Foto: Soeren Stache / dpa

Investor Lars Windhorst hat erklärt, dass er einen Käufer für seine Anteile an Hertha BSC gefunden hat. Wie geht es jetzt weiter?

Berlin.  Bei Hertha BSC kehrt auch in der Winterpause keine Ruhe ein. Am Mittwoch erklärte Investor Lars Windhorst, dass er einen Käufer für seine Anteile am Hauptstadtklub gefunden habe. „Ja, wir sind fündig geworden“, sagte der 46-Jährige auf dem Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin.

Beim Fußball-Bundesligisten hatten sie von den jüngsten Entwicklungen noch nichts mitbekommen. Windhorsts Ankündigung überraschte die Verantwortlichen in Westend. Das war auch schon der Fall, als der Geldgeber, der im Sommer 2019 für 374 Millionen Euro 64,7 Prozent an der ausgegliederten Profiabteilung erworben hatte, jüngst erklärte, seine Beteiligung zu beenden.

Am Donnerstag könnte Hertha BSC Gewissheit haben

Wer nun die Nachfolge des Investors antritt, ist ungewiss, Namen wollte Windhorst nicht nennen. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, verriet der Unternehmer, der eine Lösung gefunden haben will, „die für Hertha sehr erfolgreich sein wird.“

Am Donnerstag könnte bekannt werden, wer der neue Anteilseigner bei Hertha wird. Windhorst selbst ist jedenfalls „positiv überrascht“, wie reibungslos die Verhandlungen abliefen. Für das „relativ kurzfristige“ Geschäft war laut Windhorst sein „gutes Netzwerk“ verantwortlich, „das ich seit 30 Jahren intensiv pflege“.

Ob der Verkauf tatsächlich problemlos über die Bühne geht, bleibt abzuwarten. Hertha besitzt neben einem Vorkaufs- auch ein Vetorecht. Angesichts der angespannten Finanzlage, die auf der vergangenen Mitgliederversammlung vorgestellt wurde, ist nicht davon auszugehen, dass die Berliner da tätig werden. Deshalb hält auch Windhorst ein Einschreiten des Vereins „für ausgeschlossen“.

Ermittlungen zum Spionage-Skandal laufen

Dass der Klub vor der Verkündung am Mittwoch nicht über die Neuigkeiten in Kenntnis gesetzt wurde, zeigt auch, wie weit sich beide Parteien mittlerweile voneinander entfernt haben. Die im deutschen Fußball geltende 50+1-Regel war Windhorst von Anfang an ein Dorn im Auge, verhinderte sie doch, dass der für seine waghalsigen Investitionen bekannte Geschäftsmann mehr Einfluss bei Hertha bekam. Ein Fakt, der das Verhältnis von Anfang an beeinflusste.

Anfang Oktober hatte Windhorst dann via Facebook publik gemacht, dass er das Kapitel Hertha endgültig beenden wolle. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Geldgeber Ex-Präsident Werner Gegenbauer mittels einer israelischen Sicherheits-Detektei ausspioniert haben soll. Die Ermittlungen laufen.

Die Basis für eine weitere Zusammenarbeit war nicht mehr intakt. Obwohl sich Präsident Kay Bernstein nach seiner Wahl im Juni bemüht hatte, das zerrüttete Verhältnis zum Investor notdürftig zu kitten. Vergebens, wie sich mittlerweile herausgestellt hat.

Mehr über Hertha BSC lesen Sie hier.