Berlin. Von wegen Urlaub: Für die Profis von Hertha BSC geht die Saison 2018/19 in die Nachspielzeit, allerdings in eine recht angenehme. Am Montagmorgen brach der Berliner Fußball-Bundesligist mit insgesamt rund 60 Spielern, Verantwortlichen und Mitarbeitern zu einer US-Tour auf. Jene wird den Hauptstadtklub in den kommenden zehn Tagen nach Minneapolis, Madison (Wisconsin) und Los Angeles führen.
Ein wenig Müdigkeit war Salomon Kalou, Marvin Plattenhardt und Co. in der Früh am Flughafen Tegel durchaus anzusehen. Von dort starteten die Hertha-Profis in zwei Gruppen ins Amerika-Abenteuer - allerdings gleich mit etwas Verspätung. Die erste Maschine zum Zwischenstopp Amsterdam ließ auf sich warten.
Testspiele gegen US-Klubs stehen an
Am 22. Mai (19 Uhr Ortszeit) wird Hertha im Rahmen der Eröffnung des neuen Allianz Fields ein Freundschaftsspiel gegen den MLS-Club Minnesota United FC bestreiten. Zwei Tage später ist eine Partie gegen den unterklassigen Forward Madison FC (Wisconsin) geplant. Darüber hinaus werden die Berliner diverse Promotions-Termine wahrnehmen, etwa bei den Baseball-Profis der Minnesota Twins.
Hertha will auf dem amerikanischen Markt punkten
Als Motto hat sich Hertha „#TearDownWallsTour“ (sinngemäß: „Tour, um Mauern einzureißen“) auf die Fahne geschrieben, eine Anspielung auf den Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren. Der Bundesligist will im Ausland ein weltoffenes und tolerantes Berlin verkörpern – ein Versuch, das eigene Profil zu schärfen, um auf dem neuen Markt zu punkten.
Schon seit Jahren bemüht sich die Bundesliga darum, auf dem asiatischen und amerikanischen Markt Boden auf die englische Premier League gut zu machen. Neben Topklubs wie Bayern München und Borussia Dortmund hat zum Beispiel auch DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt Auslandstouren absolviert.
Zweite US-Tour der Klubgeschichte
Für Hertha ist es die zweite US-Reise der Klub-Geschichte. Schon 1970 tingelten die Berliner durch Amerika, damals mit einem überaus sportlichen Programm. Die Mannschaft des damaligen Trainers Helmut Kronsbein absolvierte zehn Spiele in 24 Tagen - unter teils abenteuerlichen Verhältnissen.
So verrückt wie in den Siebzigern dürfte es diesmal nicht zugehen. Dennoch: Es wird spannend zu beobachten sein, wie der Hauptstadtklub, der die Saison auf Rang elf beendete, in den USA ankommt.
Die Berliner Morgenpost berichtet in den kommenden zehn Tagen exklusiv von Herthas US-Reise.