Fußball-EM

An der Grenze zu Polen wird wieder kontrolliert

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Wer ohne Ausweis zur Fußball-EM fährt, kommt vielleicht nicht weit. In Polen können Reisende wieder an den Grenzen kontrolliert werden.

Seit Montag kontrollieren polnische Grenzschützer wieder Ausweise und Reisepässe: Wegen der besonderen Sicherheitsmaßnahmen bei der Fußball-Europameisterschaft hat Innenminister Jacek Cichocki die Schengen-Regeln aufgehoben. Daher müssen Reisende sich nun wieder auf Stichproben-Checks an den polnischen Grenzen zu Deutschland, Litauen, Tschechien und zur Slowakei einstellen.

Insgesamt gibt es nach Angaben des Innenministeriums mehr als 250 Kontrollpunkte, darunter auch mobile. Entlang der deutsch-polnischen Grenze sind 43 Kontrollpunkte vorgesehen. Die von Polen und der Ukraine ausgetragene Fußball-EM beginnt an diesem Freitag.

Längere Wartezeiten an den Grenzen sollen aber vermieden werden. „Die Kontrollen werden nach dem Zufallsprinzip durchgeführt und zu keinen Belastungen der Reisenden führen“, versicherte eine Ministeriumssprecherin. Die Kontrollen dauern bis zum 1. Juli - dem Tag des EM-Finales.

Aktiv werden könnten auch die Kollegen auf deutscher Seite, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Berlin, Jens Schobranski. Sollten zum Beispiel in Brandenburg Reisende, die in der sogenannten Gewalttätersportdatei eingetragen sind, kontrolliert werden, könnten sie nach einer Überprüfung möglicherweise an der Weiterfahrt nach Polen gehindert werden - sofern es Hinweise auf Straftaten gebe.

Generell existiere eine enge Zusammenarbeit. Deutsche und polnische Sicherheitsbehörden tauschten rege Informationen aus und gingen auch gemeinsam auf Streife. Der Sprecher verwies auf das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ) an der Autobahn am Grenzübergang Swiecko bei Frankfurt (Oder).

Dort kommen Anfragen aus dem In- und Ausland an, wenn für Kriminal- und Notfälle Informationen benötigt werden. Bearbeitet werden sie von Bundespolizisten sowie von Polizei- und Zollbeamten aus Polen, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. „Wir sind alle interessiert an einem Fußballfest“, betonte Schobranski. Aber die Fans sollten auch in einer sicheren Atmosphäre feiern können.

Wer zu EM-Spielen in der Ukraine unterwegs ist, braucht ohnehin einen Pass. Da die Ukraine nicht zur EU gehört, sind an der polnisch-ukrainischen Grenze Kontrollen noch immer Alltag. Für die EM vereinbarten der polnische und ukrainische Zoll aber bereits eine zügige gemeinsame Abfertigung der Fußballtouristen.

( dpa/mim )