Berlin. Am Mittwochabend konnte Eisbären-Trainer Uwe Krupp noch nicht wirklich viel sagen über die jüngste Verstärkung, die ihm die Klubführung besorgt hatte. „Ich kenne den Spieler nicht“, sagte Krupp, als ihn ein Journalist auf Rihards Bukarts ansprach, dessen Verpflichtung der Verein kurz zuvor bekanntgegeben hatte. „Ich weiß auch nur, dass er ein rechts schießender, junger Lette ist. Aber ich habe ihn selbst noch nicht spielen sehen.“
Nach dem ersten gemeinsamen Training am Donnerstag war der Coach schon ein wenig schlauer. „Bislang macht er einen guten Eindruck. Er ist ein guter Schlittschuhläufer, der mit der Scheibe umgehen kann“, so Krupp. Am Freitag beim Auswärtsspiel in Düsseldorf (19.30 Uhr, Telekomsport) soll der Stürmer erstmals zum Einsatz kommen – mit Rückennummer zehn.
Aus Tschechien über Riga nach Berlin
Der Nationalspieler lief in dieser Saison schon in der ersten tschechischen Liga und zuletzt für Dinamo Riga in der panrussischen KHL auf. Nachdem Riga das Play-off verpasst hatte, suchte der 22-Jährige nun eine neue Herausforderung. Früher trug er auch schon das Trikot mehrerer nordamerikanischer Klubs, darunter das der Manchester Monarchs, eines Farmteams der Los Angeles Kings. Diese haben denselben Eigner wie die Eisbären, die Anschutz-Gruppe. EHC-Manager Peter John Lee deutete an, man habe vor der Verpflichtung von Bukarts einen Tipp aus Los Angeles bekommen.
Bukarts stammt aus einer Eishockeyfamilie. Sein Vater war lettischer Meister gewesen, sein Bruder Roberts spielt aktuell in Tschechien und ebenfalls für die Nationalmannschaft. Beide bezeichnet er als Vorbilder und Mentoren. Mit dem deutschen Eishockey hat der Zugang bislang keine so guten Erfahrungen gemacht: Im vergangenen Jahr war Bukarts bei der WM in Köln mit Lettland an den Gastgebern gescheitert. Besser soll es bei den Eisbären laufen. Bukarts hat bereits klargestellt: „Ich will mit Berlin den Titel gewinnen.“