BR Volleys

BR Volleys machen ersten Schritt Richtung Finale

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Dietmar Wenck
Benjamin Patch war mit 22 Punkten bester Berliner Angreifer gegen Frankfurt.

Benjamin Patch war mit 22 Punkten bester Berliner Angreifer gegen Frankfurt.

Foto: Andreas Gora / picture alliance / Andreas Gora

Die BR Volleys haben das erste Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gegen Frankfurt 3:1 gewonnen, musste aber hart kämpfen.

Berlin. Es ist eine Saison, wie sie die BR Volleys nicht jedes Jahr abliefern. 31 Siege in 34 Spielen, das ist alles andere als eine normale Bilanz, zumal die internationalen Auftritte hier mitgezählt sind. Allerdings haben wir Ende März, das bedeutet, viele Partien werden nicht hinzukommen. Und wirklich Zählbares hat das Team von Trainer Cédric Enard bislang nicht vorzuweisen.

Geschäftsführer Kaweh Niroomand hat schon mal die Sinne geschärft mit seinem Hinweis: „Nicht dass wir am Ende ohne Titel dastehen.“ Im Pokal reichte ein sehr schwacher Tag, um im Halbfinale am späteren Cupgewinner Friedrichshafen zu scheitern. In der Champions League leisteten sich die BR Volleys auch nur eine Niederlage, im Viertelfinal-Hinspiel bei Itas Trentino, doch das 0:3 ließ sich im Rückspiel nicht reparieren.

BR Volleys müssen härter kämpfen als erwartet

Was zu gewinnen bleibt, ist die deutsche Meisterschaft, es wäre die zwölfte. Im ersten Halbfinale nach dem Modus „Best of five“ wurde Gegner United Volleys Frankfurt jedenfalls schon mal 3:1 (25:20, 25:17, 22:25, 25:23) in der Schmeling-Halle bezwungen. Doch es war ein unerwartet harter Kampf. Spiel zwei findet am Sonnabend (19 Uhr) am Main statt. „Ich bin glücklich über den Sieg“, sagte Enard, „ich bin aber auch ein bisschen besorgt, dass wir es am Schluss noch einmal so spannend gemacht haben. Das müssen wir besser machen, daraus müssen wir lernen.“

Niroomand sagte: „Jetzt ist der Anfang gemacht. Aber wir müssen zulegen.“ Die Gastgeber begannen vor 2567 Zuschauern angemessen konzentriert. Zwar legte Frankfurt mit 3:0 vor. Doch kurz darauf lag schon der Titelverteidiger 4:3 vorn. Die Hessen führten in diesem Durchgang nicht noch einmal, vielmehr wuchs der Abstand. Warum, ließ sich leicht beantworten: Die United Volleys hatten Nationalspieler Daniel Malescha und den Australier James Weir. Berlin hatte ein halbes Dutzend Spieler, das konstant punktete.

Grankin und Patch die Besten bei den BR Volleys

Das auch von Sergej Grankin perfekt in Szene gesetzt wurde. Mal ging es über die Mittelblocker Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk, mal über die Außenangreifer Ruben Schott und Timothée Carle. Einmal ergab sich sogar die kuriose Situation, dass Hauptangreifer Benjamin Patch zur Feldabwehr gezwungen war, Schott gab den Zuspieler und Grankin verwandelte mit einem Schmetterschlag, was einmal mehr zeigte, welches Potenzial der Russe hat. Er wurde der verdiente MVP des Spiels.

Einer überzeugte an seiner Seite besonders. Benjamin Patch (22 Punkte) lief zu sehr guter Form auf. Wenn es ein bisschen eng wurde, kam der Ball meist zum Amerikaner, und der verwandelte mit stoischer Ruhe. Wobei: Wirklich eng wurde es in den ersten beiden Abschnitten nicht. Der zweite Satz verlief noch einseitiger als der erste, Frankfurt lief ständig hinterher, Jendryk beendete den Satz zum 25:17.

Vielleicht war das etwas zu eindeutig, denn nun ließen die BR Volleys in der Konzentration nach, prompt steigerten sich die Hessen. „Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir die Spannung in dieser Serie permanent hochhalten müssen“, sagte Schott, „Das muss für Samstag bei jedem im Kopf sein.“

Frankfurt riskierte im Angesicht der drohenden klaren Niederlage mehr, machte auch mal verrückte Dinge und gewann Satz drei. Die Berliner wirkten immer nervöser, die Frankfurter immer selbstbewusster. „Wir waren darauf nicht vorbereitet“, sagte Enard. Am Ende waren die Gäste völlig auf Augenhöhe, ein fünfter Satz möglich. Gut für die BR Volleys, dass sie vorher durch einen Block von Cody Kessel ihren ersten Matchball verwandelten.

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