Volleyball

Schwere Zeiten für Reynolds bei den Volleys

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Ninja Priesterjahn
Bedient: Berlins Trainer Luke Reynolds

Bedient: Berlins Trainer Luke Reynolds

Foto: Sport Moments/Basting / picture alliance / Sport Moments

Kaweh Niroomand spricht nach dem 0:3 der BR Volleys gegen Lüneburg schon von einem Zerfall der Mannschaft und kündigt Konsequenzen an.

Berlin.  Die Geduld von Kaweh Niroomand ist langsam aufgebraucht. Der Geschäftsführer der BR Volleys kann die 0:3-Niederlage seines Teams bei der SVG Lüneburg (22:25, 21:25, 22:25) nur schwer verdauen. Schwerer als das Ergebnis wiegt noch das Auftreten seiner Spieler: „Das Erscheinungsbild der Mannschaft sah nach Zerfall aus.“ Einzelne Personalentscheidungen wie die späte Einwechslung von Topscorer Paul Carroll oder das Festhalten von Trainer Luke Reynolds an dem in dieser Saison bereits häufig glücklos auftretenden Adam White wollte er nicht kommentieren. „Klar kann man einzelne Personalentscheidungen in Frage stellen“, sagt Niroomand. „Es geht aber mehr darum, dass die Mannschaft nicht brennt.“

Emotionen verzweifelt gesucht

Die Emotionalität, die die BR Volleys mal ausgezeichnet hat, war in dieser Saison nur in Fünkchen zu erkennen. Immer wieder rutscht das Team während eines Spiels in ein Tal und schafft es nicht, sich daraus zu erheben. Dabei sollte die große Stärke sein, dass die Mannschaft mit nur kleinen personellen Änderungen bestehen geblieben ist. Eine Vertrautheit oder gar ein Aufbau auf bestehenden Erfolg ist aber nicht zu erkennen. „Wir haben es über die Saison nicht einmal geschafft, ein ganzes Spiel konstant zu spielen“, sagt Niroomand.

Mitte Januar hatte er Reynolds noch das Vertrauen ausgesprochen, mit der Einschränkung, die kommenden vier Wochen erfolgreich zu bestreiten. Mit den Siegen in der Champions League gegen Toulouse schienen die Volleys auf einem guten Weg. Die Unsicherheiten aber sind geblieben und gegen Lüneburg noch einmal zur vollen Entfaltung gekommen. Einen neuen Zuspieler hat Niroomand mit Pierre Pujol bereits im November geholt, in den vergangenen Wochen war er außerdem vermehrt bei Trainingseinheiten der Berliner dabei.

Das Team ist keine Einheit mehr

Bereits unter Trainer Roberto Serniotti hatte Niroomand sich wegen kommunikativer Probleme häufig eingemischt, bei Reynolds wollte er sich aus dem Trainingsalltag heraushalten, doch die Entwicklung des Teams veranlasste ihn, erneut zu intervenieren – bislang ohne Erfolg. „Mir fehlen Verbundenheit und Einheit im Team“, sagt Niroomand. Gegenüber den knapp 70 nach Hamburg mitgereisten Fans schäme er sich nach dem Auftritt gegen Lüneburg. „Wir haben auch den Fans gegenüber eine Verantwortung“, sagt er.

Vor den richtungsweisenden Partien am Mittwoch gegen Champions-League-Sieger Zenit Kazan (19.30 Uhr) und am Sonnabend gegen die United Volleys, wo die Berliner im direkten Duell um Tabellenplatz zwei der Bundesliga kämpfen (18.30 Uhr, jeweils Schmeling-Halle), ist daher eine Reaktion aus dem Management zu erwarten.