Doha. Im Streit um die sogenannte One-Love-Kapitänsbinde hat Fußball-Nationalspieler Thomas Müller den Weltverband Fifa kritisiert. Seine Mitspieler hat der Profi des FC Bayern München in Schutz genommen. "Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein“, schrieb der 33-Jährige bei Instagram am Dienstagabend einen Tag vor dem WM-Auftakt gegen Japan am Mittwoch (14 Uhr/live in der ARD ).
Unverständnis für die Fifa
Gleichzeitig zeigte der Weltmeister von 2014 Unverständnis für das Vorgehen des Weltverbandes: "Der Standpunkt der Fifa als auch die Art und Weise der Kommunikation zum Bindenverbot ist für uns in keiner Weise zu verstehen."
Die One-Love-Armbinde war eine im September angekündigte gemeinsame Aktion der Nationalmannschaften aus Deutschland, England, den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Wales, Frankreich und Dänemark. Auch die Teams aus Norwegen und Schweden, die beide nicht für die WM qualifiziert sind, beteiligten sich.
Katar steht wegen Verstößen in der Kritik
Die bunte Kapitänsbinde sollte beim Turnier als Symbol für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit stehen. Die Fifa hatte angekündigt, das Tragen der One-Love-Kapitänsbinde bei der Weltmeisterschaft in Katar zu sanktionieren. Der Gastgeber steht wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik.
"Die Unruhe rund um die Begebenheiten im Vorfeld des WM-Turniers in Katar, das Verbot der One-Love-Binde und weitere befremdliche Aktionen und Äußerungen der Fifa beschäftigen uns Spieler und das gesamte Team“, schrieb Müller in seinem Beitrag.
Soziales Engagement beim DFB
Die Mannschaft als auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) engagierten sich sozial, schrieb der Mittelfeldspieler außerdem. „Mit unserer Mannschaftsstiftung haben wir diverse Initiativen nicht nur im Zusammenhang mit dem Turnier in Katar, sondern auch in ganz Deutschland auf den Weg gebracht“, hieß es auf dem Kanal des Routiniers. (ddh mit dpa)