Essen. Bislang steht der Sport bei der WM in Katar im Schatten der Politik. Der eigentliche Geist des Turniers droht zu ersticken. Ein Kommentar.
Katar schafft es tatsächlich, den Fußballfans, die sich zwischendurch mal ganz banal an Toren erfreuen, aber auch den letzten Spaß zu nehmen. Es ist nicht mal Schadenfreude, wenn ein Favorit wie Argentinien in der WM-Vorrunde verliert. Die Faszination für das Spiel besteht ja auch darin, dass kleine Fußballnationen gelegentlich großen ein Schnippchen schlagen können. Wenn dieser Außenseiter aber Saudi-Arabien ist, dessen Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud in den Mordfall des Journalisten Jamal Khashoggi verwickelt sein soll und der zur Eröffnung der Weltmeisterschaft in der Ehrenloge nebst Fifa-Boss Gianni Infantino und Katar-Emir Tamim bin Hamad Al Thani residierte, ist gar das Mitgefühl für die Albiceleste um den alternden Lionel Messi größer.