Doha. In zwei Monaten beginnt die WM in Katar – laut Gastgeber ist die ganze Welt eingeladen: Nur offen schwul sein sollte man besser nicht.
Die Szene könnte nicht viel harmloser losgehen. Ali steht in seiner Wohnung im Bad vor dem Spiegel. Die schwarzen langen Haare werden mit einem Haarband in Schach gehalten. Ali wäscht sich das Gesicht und schminkt sich. Erst trägt er Wimperntusche auf – und man hört seine Stimme aus dem Off. „Mein Name ist Ali. Ich bin in Katar geboren.“ Dann zieht er die Lippen sorgfältig mit einem roten Lipliner nach. Und sagt: „Ich kam nach Deutschland, um hier Asyl zu beantragen. Katar ist wie ein Gefängnis.“