Schüleraustausch

Alba baut mit Basketball Brücken

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Marie Markhoff
Alba fördert sportlichen und kulturellen Austausch mit China.

Alba fördert sportlichen und kulturellen Austausch mit China.

Foto: Alba Berlin

Der Verein fördert den Schulaustausch zwischen Deutschland und China.

Berlin. Einige Schülerinnen und Schüler laufen dribbelnd mit Basketbällen durch die Sporthalle, die anderen versuchen die Bälle wegzunehmen. Klingt erst einmal nach einer normalen Sportstunde. Doch hier geht es nicht nur um Basketball: Einige der Jugendlichen tragen Shirts mit der Aufschrift „Basketball baut Brücken“. Später folgt dann eine Basketball-Übung, die das Zählen bis zehn auf Chinesisch enthält.

Bei diesem Unterrichtskurs handelt es sich um das Projekt „Basketball baut Brücken“, eine Kooperation zwischen Deutschlands größten Basketballverein Alba Berlin und dem Bildungsnetzwerk China mit Sitz in Berlin.

Ziel des Projekts ist es, das Land China, seine Sprache und Kultur spielerisch kennenzulernen. Der Sport bildet dabei die Brücke zwischen den beiden Ländern. „Das Projekt soll zu der systematischen Vernetzung Deutschlands und Chinas auf Schulebene und darüber hinaus beitragen,“ heißt es auf der Internetseite des Bildungsnetzwerks.

Dass hier ausgerechnet das Land China ausgewählt wurde, ist kein Zufall: 300 Millionen Chinesinnen und Chinesen spielen laut einer NBA-Studie Basketball. Das ist etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes.

Das Pilotprojekt wird von der Stiftung Mercator gefördert und startete im August an der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Pankow. Langfristig soll es auf weitere Schulen in ganz Deutschland und China ausgeweitet werden. In diesem Jahr kommen zwei Berliner Schulen dazu. Im Jahr 2023 folgen fünf weitere, zwei davon in Berlin.

Maria Schmidt, Leiterin internationale soziale Sportprojekte, sagt Albas Vision: „Wir glauben fest daran, dass Sport eines der wirksamsten Mittel ist, um Menschen weltweit zu verbinden und positive Werte zu vermitteln und gemeinsam zu erleben. Genau dafür setzen wir unsere Erfahrungen und Expertise im Kontext unserer bestehenden und neuen internationalen Projekte ein.“

Sport wird mit der Kultur des Partnerlandes verknüpft

Das Kulturaustauschprojekt basiert auf drei Säulen: Zum einen wird im wöchentlichen Unterricht der Sport Basketball mit dem Land China verknüpft. Die zweite Säule steht ganz unter dem Thema „Begegnung“. Wenn es die Pandemiesituation zulässt, ist für die Schülerinnen und Schüler im August dieses Jahres eine Reise nach China geplant. Dort werden sie die Möglichkeit haben, eine der Partnerschulen Albas, die Cao Yang No. 2 High School in Shanghai, kennenzulernen.

Eine digitale Lernplattform stellt die letzte Säule des Projekts dar. Sie soll den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften zur Verfügung stehen und ihnen Zugriff auf die Unterrichtsinhalte in multimedialer und interaktiver Form geben. Ein Vorgeschmack dazu ist bereits auf dem YouTube-Kanal von Alba Berlin zu finden: Hier wird in fünf- bis zehnminütigen Videoclips die Basketball-Kultur in China und Deutschland vorgestellt.

Kai Fleischer ist 28 Jahre alt und wurde extra von Alba für „Basketball baut Brücken“ eingestellt. Er vermittelt die Inhalte rund um China. Als leidenschaftlicher Basketballer mit chinesischen Wurzeln hat er sich von dem neuen Projekt direkt angesprochen gefühlt. „Von den Schülerinnen und Schülern bekomme ich viel positives Feedback. Es ist einfach eine Horizonterweiterung. Man nimmt ein wenig Sprache und Basketball-Skills mit, aber auch Softskills wie beispielsweise Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit werden gefördert.“ „Basketball baut Brücken“ ist nur ein Teil von Albas Jugendarbeit. Nach eigenen Angaben entwickelt sich der Basketballverein vom klassischen Sportverein zum international tätigen Sozialakteur.