„Vor einem Jahr ist mir aufgefallen, dass ich auf Männer stehe. Erst wollte ich es nicht wahrhaben, habe es verdrängt und versucht mir einzureden, dass ich Frauen mag. Aber ich war damit unglücklich.
Es für mich zu behalten, war schrecklich, gerne hätte ich es jemandem gesagt! Eine lange Zeit habe ich es für mich behalten, bis ich mir ein Herz gefasst habe und es meiner besten Freundin sagte. Im ersten Moment hatte ich Angst. Anders als erwartet stieß ich auf Anerkennung. Ich war glücklich….
Aber nicht alle meine Freunde können mit Homosexualität umgehen. Wenn ich mit den Freunden zusammen bin, die Homosexuelle nicht mögen, kann ich nicht ich sein und muss mich verstellen. Nach einer Weile wussten es alle aus meiner Klasse. Man sagte mir, dass sie es an meiner Art erkannt hätten. Scheinbar konnte ich mich doch nicht die ganze Zeit verstellen.
Als es im Sportunterricht jemand aus der Parallelklasse vermutete, hatte ich große Angst, dass ich zum Tratschgespräch der ganzen Schule werde. Aber alle aus meiner Klasse versicherten ihm, dass es nicht stimmt. Ich war echt glücklich über ihren Rückhalt.
Viele in meinem Umfeld hassen Homosexuelle. Aus Angst vor Ausgrenzung tue ich so, als würde ich deren Meinung teilen. Leider ist mein bester Freund einer von denen. Ich verstehe deren Homophobie nicht! Wovor haben sie Angst? Dass ich sie heiß finde? Dass ich sie anmache?
Zudem trage ich einen weiteren inneren Konflikt mit mir aus. Meine Eltern wissen nicht, dass ich homosexuell bin. Ich bin streng katholisch erzogen worden und es trifft mich, dass meine Sexualität unmoralisch sein soll. Wenn wir alle von Gott erschaffen wurden, wie kann ich dann in seinem Sinn unmoralisch handeln?“
Autor Max ist 13 Jahre alt und besucht eine Schule im Süden Berlins