Camcorder 28. September 2012 | test 10/2012

Erinnerungen in HD

| Lesedauer: 3 Minuten

Camcorder machen aus bewegenden Momenten bewegte Bilder.

Kleine Helden: Diese Bezeichnung passt nicht nur zu den besten Geräten unseres Camcorder-Tests, sondern auch zu den „Schauspielern“ vor der Linse. Gerade Kleinkinder sind ein beliebtes Motiv, denn Eltern wollen die ersten Laufversuche und andere Abenteuer ihrer Sprösslinge festhalten – natürlich in bester Bildqualität. Alle 20 Modelle im Test der Stiftung Warentest bieten Bilder in hoher Auflösung (HD), drei Geräte können sogar 3D-Videos aufzeichnen.

Den Sieg teilen sich vier Camcorder mit der Note 1,8: Panasonics HC- X900M, Sonys HDR-CX730E, der dazu bauähnliche Sony HDR-PJ740VE mit integriertem Projektor und Sonys 3D-Modell HDR-TD20VE. Die Sieger kosten zwischen 865 und 1 310 Euro – den besten günstigen Camcorder (Sony HDR-CX250E, Note: 2,1) gibt es aber schon für 350 Euro.

Camcorder sind speziell auf Bewegungen ausgerichtet. Deshalb eignen sie sich besser als Smartphones oder Fotokameras, um zu filmen, wie Sohnemann die Katze jagt oder Töchterchen mit der Puppe durchs Zimmer krabbelt. Die beste Videoqualität liefern zwei Sony-Modelle. Insgesamt erhielten fünf Geräte die Note Sehr Gut in der Kategorie Videoqualität, zwölf weitere wurden als gut eingestuft.

Der Ton hingegen ist bei Camcordern seit Jahren ein Problem. Die Nähe des internen Mikrofons zu Autofokus und Zoommotor sorgt für Störgeräusche. Elf der 20 Modelle im Test bieten lediglich einen befriedigenden Ton, eines nur einen ausreichenden. In sehr guter Qualität konnte kein einziges Gerät Geräusche aufnehmen. Erfahrene Hobbyfilmer arbeiten deshalb mit externen Mikrofonen oder digitalen Audiorekordern.

Einen klaren Trend gibt es bei den Speichermedien für die Videos: Nur noch ein Camcorder hat eine Festplatte, alle anderen nutzen fest eingebaute oder wechselbare Flash-Speicher.

Groß sind die Unterschiede dagegen beim Zoomen. Einige Camcorder protzen mit 50 oder 60 Zoomstufen. Ein echter Vorteil gegenüber den Testsiegern mit „nur“ einem zehn- bis zwölffachen Zoom ist das nicht. Denn je mehr der Vater vom Ufer aus zoomen muss, um Mutter und Kind beim Planschen in der Ostsee zu filmen, desto schwerer wird es, unverwackelte und scharfe Aufnahmen zu machen.

Einige Camcorder stechen durch ihre Spezialfunktionen hervor: Ein Sony-Modell produziert mit zwei Full-HD-Linsen räumliche Bilder, auf zwei Panasonic-Geräte lassen sich Zusatzlinsen schrauben, die dann ebenfalls 3D-Aufnahmen ermöglichen. Ein Camcorder ist wasserdicht, kann also die ersten kindlichen Schwimmversuche begleiten. Drei Geräte bieten eingebaute Projektoren.

Wichtiger als solche Extras sind jedoch ein guter Monitor oder ein Sucher. Allerdings verfügen nur noch vier Camcorder im Test über den früher serienmäßigen Sucher.

Ebenfalls zu beachten: Um eigene Aufnahmen in hoher Auflösung ansehen zu können, ist ein Full-HD-Fernseher erforderlich. Wer die HD-Videos nachbearbeiten möchte, braucht einen leistungsfähigen Computer.

Weitere Informationen: Zeitschrift test 10/2012 und www.test.de/camcorder