Auf meinem großen Balkon stehen diverse Pflanzen wie eine wunderschöne Rose oder auch eine Agapanthus (Schmucklilie) auf dem Boden. Die Rose hatte ich schon vergangenes Jahr und habe den Topf im Winter mit Zeitung und Jutesack umhüllt draußen gelassen. Wie und wo aber rette ich die Agapanthus am besten über den Winter?
Gabriele Kleuvers: Wenn einige Vorkehrungen getroffen werden, besteht bei der Überwinterung winterharter Pflanzen, wie zum Beispiel der schönen Rose, auf einem Balkon eigentlich kein solch großer Unterschied gegenüber dem Überwintern im heimischen Gartenboden. Allerdings stehen den Pflanzen auf einem Balkon meistens viel kleinere Pflanzgefäße zur Verfügung. Im Gegensatz zum Gartenboden können sie bereits bei geringen Minusgraden komplett durchfrieren, so dass die Pflanzen kein Wasser aufnehmen können und im eigentlichen Sinne nicht erfrieren, sondern vertrocknen.
Das Abdecken der Töpfe, Blumenkästen und Kübel mit getrocknetem Laub, das zwischen den Pflanzenverzweigungen locker „gestopft“ wird, schützt die Pflanze vor dem unmittelbaren Frost und bildet mit seinen vielen Luftkammern eine gute Isolierschicht. Fichtenreisig, das rings um die Pflanze in den Topf gestellt wird, schützt vor dem Wegwehen des Laubs.
Das Gießwasser muss immer gut abfließen können
Der Abzug des Gießwassers sollte besonders im Winter immer möglich sein. Daher sollten alle Pflanzenuntersetzer entfernt und die Pflanzgefäße besser einige Zentimeter über dem festem Boden stehen. Dies kann mit Unterleghölzern oder auch mit Unterlegstücken aus Keramik erfolgen. Wird der gesamte Topf mit Vlies oder mit Luftpolsterfolien eingewickelt, hat die Kälte auch von diesen Punkten weniger Angriffsmöglichkeiten.
Als mediterrane Pflanze braucht der Agapanthus hingegen ein frostfreies Winterquartier. Mit seinen großen und eher weichen Blättern ist er stärker vom Frost bedroht als eine Olive oder ein Oleander. Steht ein Gewächshaus oder ein Wintergarten nicht zur Verfügung, kann ein helles, unbeheiztes Schlafzimmer als Ersatzquartier dienen. Manche Hauseigentümer erlauben auch eine Überwinterung in kühlen Treppenhäusern, was aber zuvor sicher mit den Hausbewohnern abgestimmt sein sollte.
Keller oder Garage als Winterquartier
Eine Überwinterung in einem kühlen und nicht zu trockenem Keller oder in einer frostfreien Garage ist auch möglich, sofern die Pflanzen etwas Tageslicht erhalten. Eine Gemeinsamkeit haben alle Pflanzen, ob auf dem Balkon oder im Treppenhaus: Bitte im Winter zurückhaltend gießen. Der Boden sollte zwar nicht völlig ausgetrocknet sein, aber auch nicht zu nass gehalten werden
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