Alte Rosenstöcke verdienen Geduld und Pflege, sagt Expertin Gabriele Kleuvers. Besonders wenn sie längere Zeit nicht gepflegt wurden. Ein kräftiger Rückschnitt und gute Düngung können Wunder wirken.
Helga W., Lichtenrade: In unserem Garten steht ein Rosenstock, der sicher schon alt ist. Er hat im vergangenen Jahr viele Zweige und Ranken gebracht, aber keine einzige Blüte. Wir wohnen erst seit zwei Jahren hier, ich weiß also nicht, ob er früher geblüht hat. Hat es noch Sinn, ihn zu beschneiden und zu düngen?
Gabriele Kleuvers: Rosen können sehr alt werden, und auch wenn Ihre Rose im vergangenen Jahr nicht blühte, hat es durchaus Sinn, sie zu pflegen und etwas Geduld aufzubringen. Da Sie von einem alten Rosenstock schreiben, Sie aber erst kurze Zeit Ihren Garten bewirtschaften, wird die Ursache für das Nichtblühen Ihrer Rose wahrscheinlich darin liegen, dass sie in den letzten Jahren nicht mehr geschnitten wurde.
Sie treibt zwar „Zweige und Ranken“ aus, wird aber auch viel trockenes und totes Astwerk im Strauchinneren besitzen. Dann sollten Sie zunächst alles tote Holz, durchaus bis zum Boden, herausschneiden.
Alte Triebe zurückschneiden
Sieht der Strauch dann weiterhin dicht und ungepflegt aus, wachsen seine Triebe eher nach innen als nach außen, so schneiden Sie auch starke alte, beschädigte oder verholzte Triebe bis auf den Boden zurück. Danach kürzen Sie die jüngeren Triebe und Zweige um ein Drittel ihrer Länge.
Die Pflanze wird damit angeregt, im Frühjahr verstärkt und mit gesundem Laub auszutreiben und setzt bei ausreichender Sonne, dem Mulchen mit verrottetem Stallmist im Frühjahr, ein bis zwei weiteren Düngungen während des Sommers und regelmäßigem Gießen auch Blüten an.
Beobachten Sie Ihre Rose im Sommer. Bei einer einmal blühenden Rose ist ein Rückschnitt wie beschrieben zukünftig nicht nötig – hier reicht es, totes und verletztes Holz auszuschneiden. Einer öfter blühenden Rose kann alle zwei bis drei Jahre ein bis zwei Drittel ihrer Gesamtlänge zurückgeschnitten werden.
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