Farne verbindet man eher mit feuchten Standorten im Wald. Aber auch auf einem schattigen Balkon können sie gedeihen. Sie sollten allerdings eher geschützt in Kübeln und nicht auf der Brüstung stehen.
Bärbel B., Westend: Ich habe eine Wohnung im 4. Stock mit Nordbalkon und nur bis etwa 10.30/11 Uhr Sonne. Manchmal ist es etwas windig. Da ich Farne mag, frage ich an, ob es überhaupt ratsam wäre, dort Farne in die Balkonkästen zu pflanzen. Wenn ja, welche Sorte wäre angebracht? In welchem Abstand setze ich sie und wie oft werden sie gegossen? Bei den Balkonkästen möchte ich wissen, ob Plastikkästen zu empfehlen sind. Gibt es für diese eine spezielle Einstreu, welche die Gießflüssigkeit reguliert? Und nehme ich besser große oder kleine Kästen?
Gabriele Kleuvers: So, wie Sie Ihren Balkon beschreiben, halte ich es für machbar, dort auch Farne, die sonst eher mit Wald und einem feuchten Standort in Verbindung gebracht werden, zu halten.
Allerdings empfehlen sich nicht die üblichen Balkonkästen, die an oder auf den Balkonbrüstungen angebracht werden. Sie bieten keinen ausreichenden Wurzelraum, trocknen schnell aus und sind dem Wind mehr ausgesetzt.
Für Ihren Wunsch scheinen ein oder mehrere Kübel ab einem Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern geeigneter zu sein. Da ihnen mehr Wurzelraum zur Verfügung steht, die Feuchtigkeit besser gehalten werden kann und die Erde auch im Winter nicht so schnell durchfriert, haben die mehrjährigen Pflanzen bessere Lebensbedingungen.
Diese Farnsorten sind geeignet
Suchen Sie Farnsorten aus, die nicht höher als 40 bis 60 Zentimeter werden, wie zum Beispiel Frauenhaar-, Tüpfel- oder Hirschzungenfarn. Sollten zwei bis drei Pflanzen zusammen in einem Kübel wachsen, achten Sie darauf, dass sie die selben Bodenbedingungen fordern: entweder humusreiche und leicht saure Böden oder eher nährstoffärmere, sandige Bodensubstrate.
Ob Plastik- oder Tonkübel, diese Frage ist für den Erfolg nicht entscheidend. Tonkübel sollten aber über die ausreichende Winterhärte verfügen. Eine leichte, im Spätherbst vorgenommene Reisigabdeckung schützt die Pflanzen im Winterhalbjahr vor Austrocknung und zu hoher Verdunstung und im Herbst gesteckte Krokusse oder Narzissen bereichern die Pflanzengesellschaft schon im Frühjahr.
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