Der Riesenknöterich kann sich unkontrolliert ausbreiten und selbst auf Nachbargrundstücken wuchern. Bei seiner Bekämpfung braucht es viel Ausdauer und Hartnäckigkeit, sagt Gartenexpertin Gabriele Kleuvers.
Christine J., Tempelhof: An einer Ecke unseres Grundstücks und den angrenzenden Nachbargrundstücken wuchert der Riesenknöterich. Wir haben die Wurzeln am Zaun gekappt, den Knöterich bei uns ausgegraben und am Zaun eine Trennmatte ins Erdreich eingebracht. Der Riesenknöterich breitet sich dennoch immer wieder bei uns aus. Kann er nachhaltig bekämpft werden?
Gabriele Kleuvers: Ihr Riesenknöterich ist wahrscheinlich ein japanischer Staudenknöterich. Er wurde im letzten Jahrhundert gezielt in Amerika und Europa eingeführt, um als Viehfutter oder als Schutzdickicht für Rehe in Wäldern zu dienen.
Leider wurde er diesen Hoffnungen nicht gerecht sondern machte sich auf, seine neue Umgebung zu erobern. Und so findet er sich in Wäldern, an Ufern, in Naturschutzgebieten, in Parks oder auch in unseren Gärten an.
Die Bekämpfung der Pflanze aus dem Nachbargarten stellt höchste Ansprüche an Ausdauer, Hartnäckigkeit und wohl auch eine kleine Prise Verbissenheit. Ihr Wurzelwerk aus Rhizomen führt tief in die Erde und bildet bei abgeschnittenen und in der Erde verbleibenden Wurzelstücken schnell neue Triebe. Die Pflanze wächst über- und unterirdisch rasant. Ihre Triebe sterben in jedem Herbst ab und bilden aus den kräftigen Wurzeln im neuen Jahr schnell neue Triebe und breiten sich aus.
Abgetrennte Wurzeln ausgraben und entsorgen
Die Pflanze in ihrem Wachstum zu behindern, wie Sie es bereits begonnen haben, wirkt sicherlich bremsend, sofern alle abgetrennten Wurzeln sorgfältig ausgegraben und im Hausmüll entsorgt werden. Gute Erfahrungen wurden auch mit einem regelmäßigen Schnitt der Triebe im Abstand von etwa vier Wochen gemacht. Hierbei wird die Nährstoff-Aufnahme beziehungsweise Umwandlung durch die Wegnahme der Blattmasse gestört und die Pflanze geschwächt.
Da die „Mutterstaude“ auf dem Grundstück Ihres Nachbarn liegt, ist es sicher sinnvoll, wenn Sie ihm die Erledigung dieser Arbeit anbieten. Eine weitere Variante ist der Einsatz eines Breitbandherbizids. Der Riesenknöterich lässt sich nicht leicht vertreiben und erfordert regelmäßige Aufmerksamkeit.
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