Berlin. Das neue Deutschlandticket – auch 49-Euro-Ticket genannt – soll ab dem 1. Mai 2023 für Entlastung bei den Fahrgästen sorgen und die klimafreundliche Mobilität sowie den öffentlichen Personennahverkehr stärken.
Allerdings kommt es vor dem Start des Vorverkaufs zu einem neuen Problem: Beim Kauf des Tickets kann es zu einem Schufa-Check kommen, der bei Menschen mit geringer Bonität negativ ausfällt und sie somit vom Ticketkauf ausschließt. Dies könnte für viele Menschen eine Entlastung verhindern.
Hintergrund der Bonitätsprüfung
Die Deutsche Bahn und der Zahlungsdienstleister Logpay, der bei über 250 ÖPNV-Shops zum Einsatz kommt, werden beim Kauf des Deutschlandtickets eine Bonitätsprüfung durchführen. Diese soll das Unternehmen vor möglichen Zahlungsausfällen schützen, da das Ticket mit 49 Euro recht teuer ist. Dabei wird auch der Schufa-Score abgefragt, der anzeigen soll, wie wahrscheinlich eine Person ihre Schulden begleichen kann.
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Konzeption des Tickets als Ursache
Das Problem liegt an der Konzeption des Tickets: Das Deutschlandticket ist ein Monatsabonnement, das fast ausschließlich online erworben werden kann. Dazu ist eine monatliche Abbuchung notwendig, die in Deutschland meist über ein Sepa-Lastschriftmandat erfolgt. Dabei geht das Unternehmen in Vorleistung und möchte daher die Zahlungsfähigkeit der Person prüfen. Dies führt dazu, dass das Unternehmen oder dessen Dienstleister bei der Schufa anfragen.
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Alternative Zahlungsarten mit Schufa-Prüfung
Einige Unternehmen überlegen bereits, weitere Zahlarten zu ermöglichen, beispielsweise über Kreditkarten. Je nach Verkehrsunternehmen wird aber auch bei diesen Zahlarten eine Schufa-Prüfung durchgeführt. Es gibt allerdings auch Unternehmen, die auf den Schufa-Check verzichten. Das 49-Euro-Ticket wird unter anderem auf der Seite Deutschlandticket.de erhältlich sein, die von der Firma Trandev betrieben wird. Diese will nach eigenen Angaben keine Bonitätsprüfung über die Schufa durchführen, sondern die Lastschrift vor dem Versand des Tickets einziehen.