Ob Cappuccino, Espresso oder Americano – Kaffee gehört für viele Menschen zur täglichen Routine. Kaffee ist eines der beliebtesten Heißgetränke in Deutschland. Mit durchschnittlich 450 Tasse im Jahr liegen die Deutschen europaweit auf Platz acht der Länder mit dem höchsten Kaffeekonsum. Auf Platz eins ist Luxemburg mit 925 Tassen pro Jahr, wie aus „Statista“-Angaben hervorgeht.
Lange war umstritten, ob der regelmäßige Konsum der Gesundheit schadet. Doch mittlerweile ist klar, dass das beliebte Getränk sogar wichtige Nährstoffe beinhaltet.
Studien zeigen die gesundheitlich positiven Effekte von Kaffee. Allerdings nur, wenn er schwarz getrunken wird. Sobald ein Schuss Milch in den Kaffee kommt, werden die positiven Eigenschaften schon halbiert. Das erklärt der Mediziner, Bestsellerautor und Ernährungsexperte Dr. Michael Greger.
Kaffee: Über 200 Studien belegen die gesundheitsfördernde Wirkung
Mittlerweile ist aus mehreren Studien klar, dass drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag gut für die Gesundheit sind. Zu diesem Ergebnis kamen britische Forscher, die mehr als 200 Studien ausgewertet haben. Zu den positiven Aspekten gehört, dass Kaffee das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Leberkrebs senken könnte. Außerdem könnte es das Risiko für Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen reduzieren.
Allerdings ist der Konsum nicht für alle Menschen gesund. Vor allem Schwangere sollten von einem übermäßigen Konsum absehen. Kaffee kann zu gesundheitlichen Folgen beim ungeborenen Kind führen. Dazu zählen unter anderem niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten oder sogar Fehlgeburten. Auch Stillende und Kranke sollten bei dem Konsum aufpassen.
Kaffee: Milchproteine reduzieren die gesunde Wirkung
Es ist mehrfach untersucht worden, dass Kaffee gesund ist, indes nur unter einem Umstand: Er muss schwarz getrunken werden. Der Zusatz von Milch kann die positiven Ergebnisse von Kaffee zunichtemachen. Warum genau, hat der amerikanische Ernährungsexperte und Mediziner Greger untersucht.
- ADHS bei Erwachsenen: Betroffene erklärt, was wirklich hilft
- Schlafstörungen: Häufig hilft nur noch diese Methode
- Hormone: Wechseljahre mit 27: Die ersten Anzeichen der Menopause
- Demenz: Ab wann Gedächtnislücken besorgniserregend sind
- Hautpilz: Warum Shampoo bei der Behandlung so wichtig ist
Schon aus mehreren Studien war bekannt, dass Milch die arterienschützende Funktion von schwarzem Tee aufhebt. Das gleiche soll auch für tierische Milch im Kaffee gelten. Milchproteine binden die sogenannten Phytonährstoffe und blockieren so dessen Aufnahme vom Körper. Die Nährstoffe sind jedoch wichtig für den Körper, da sie unsere Zellen schützen. Zu finden sind sie neben Kaffee auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln wie Tee, Beeren oder Zartbitterschokolade.
Kuhmilch blockiert wichtige Nährstoffe
Auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln wird diese so genannte antioxidative Wirkung blockiert, wie zum Beispiel bei Zartbitterschokolade. In der dunklen Schokolade sind die wichtigen Phytonährstoffe enthalten. Bei Einnahme von mindestens 70-prozentiger Kakaoschokolade kann schon nach etwa einer Stunde eine positive Wirkung auf die Antioxidantien-Werte im Blut festgestellt werden.
Wenn dunkle Schokolade jedoch mit einem Glas Milch eingenommen wird, reduziere sich der antioxidative Effekt um etwa die Hälfte. Dann sei der Effekt fast auf dem Level von Milchschokolade (20 Prozent Kakao), wie Greger erklärt.
Genau das gleiche gelte auch für Kaffee. Je mehr Milch hinzugefügt wird, desto geringer ist der antioxidative Effekt im Blut. Schon kleine Mengen Milch können die Wirkung deutlich reduzieren.
Pflanzliche Milchalternativen sind unbedenklich
Bei Sojamilch hingegen soll es keine Veränderung bei der Wirkung geben. Untersucht wurde das in einer Studie, die 2015 veröffentlicht wurde. Aus Analysen von Urinproben konnte entnommen werden, dass die Phytonährstoffe weiterhin gebunden werden. Ein Kaffee mit Sojamilch sollte also weiterhin seine gesundheitlichen Effekte bewirken.
Dass andere Milchalternativen den gleichen Effekt haben wie Sojamilch, hält Dr. Greger für wahrscheinlich. Hafer-, Reis- und Mandelmilch haben nur einen geringen Proteinanteil, der die Nährstoffe blockieren könnte. Untersucht wurde das jedoch nicht.
Für gesunde Effekte: Röstgrad des Kaffees beachten
Ein weiterer Aspekt, den man bei Kaffee beachten sollte, ist der Röstgrad. Denn von ihm hängt ab, wie viele der gesundheitsfördernden Phytonährstoffe im Kaffee enthalten sind. Je höher der Röstgrad, desto mehr Nährstoffe werden enthalten.