Umfrage

18 Prozent der Deutschen würden Sarrazin wählen

In der Bevölkerung wächst die Unterstützung für den umstrittenen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (SPD). Eine Emnid-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag" ergab, dass 18 Prozent der Deutschen Sarrazin wählen würden, sollte er eine eigene Partei gründen.

Die FDP hatte bei der Bundestagswahl 2009 14,6 Prozent erhalten. Einer Forsa-Umfrage zufolge stimmen 46 Prozent der Deutschen Sarrazins These von einer Überfremdung Deutschlands zu. Bei SPD und Union gehen nach Angaben der Parteien Hunderte von E-Mails ein, in denen Bürger gegen Sarrazins Rauswurf aus der SPD und der Bundesbank protestieren. Im Internet gibt es erste Fanclubs.

Die SPD ist sich klar darüber, was der geplante Parteiausschluss Sarrazins bedeutet: SPD-Chef Sigmar Gabriel rechnet mit einem spürbaren Sympathierückgang für seine Partei. "Die Debatte wird uns richtig schaden", sagte er gestern in Berlin. In der SPD meldeten sich weitere Stimmen für Sarrazin. Der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi schrieb in der "Süddeutschen Zeitung": "Wenn die SPD ihn ausschließen will, stehe ich bereit, ihn vor der Schiedskommission zu verteidigen."