Die Geschichte ist so alt wie die Erzählkunst der Iren selbst, und doch wird sie immer wieder neu erzählt und findet Begeisterung. Es geht um das Leben im armen Irland, und darum, dass als Hoffnung auf eine bessere Zukunft nur die Neue Welt jenseits des Atlantiks bleibt. Also Auswandern. Knapp fünf Millionen Iren taten dies seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Zurück blieben das, was die irische Seele am meisten prägt: Sehnsucht und Melancholie.
Von dieser Situation handelt das Musical "Riverdance", und glaubt man den Veranstaltern, so haben die Geschichte von Heimat und Emigration, von Ankunft und Abschied mehr Menschen gesehen als jemals Irland verlassen haben. Der Tänzer Michael Flatley produzierte die Stepptanzshow für den Eurovision Song Contest 1994, die Musik stammt von dem Komponisten Bill Whelan. Das Stück, das eigentlich nur als sieben Minuten langer Pausenfüller gedacht war, entwickelte sich zu einem Renner: Das lag natürlich daran, dass die Musik irische Tradition in Reinkultur bietet und eine Geschichte erzählt wurde, die auf die eine oder andere Weise in fast jeder irischen Familie bekannt ist. 1995 zerstritten sich Flatley und die Gruppe über die Inhalt und Gestaltung, und seither ist die Show deutlich internationaler geworden. Sie rückte ab vom rein irischen Tanz. So kann der Zuschauer heute etwa einen choreografisch-musikalischen Bogen von Stepptanz über den Flamenco und Kasatschok bis hin zum urbanen Breakdance erleben. Das tut dem Erfolg der Show aber keinen Abbruch: Bill Whelans Musik prägt nach wie vor eines der beeindruckendsten Tanzspektakel der Welt. Für die heutige Aufführung verlosen wir zehn Mal zwei Karten. Rufen Sie uns ab 13 Uhr einfach unter Tel.: 251 84 71 an.
Tempodrom:
Möckernstr. 10, Kreuzberg. Tel.: 61 10 13 13. 20 Uhr, bis 10.9., ab 40 Euro
lim