Die Kunstwerke wiegen zwischen zehn und 90 Kilo und kosten zwischen 2000 und 8500 Euro. "Ja, das passt schon zu mir", resümiert Hunold und fügt hinzu: "Mit der Bildhauerei wird nun mein zweites Talent genutzt."
Kaum jemand weiß, dass Hunold vor seiner Schauspielausbildung mehrere Semester Bildhauerei an der Berliner Hochschule der Künste studiert hat. "Doch dann kam die Schauspielerei dazwischen." Der Erfolg ließ ihm jahrelang keine Zeit mehr für die Bildhauerei. Der Auslöser, wieder ein Kunstwerk zu schaffen, war vor vier Jahren eine Charity-Aktion der "SOS-Kinderdörfer", für die Hunold als Ehrenbotschafter aktiv ist. "Bei mehreren Versteigerungen wurden bis zu 4000 Euro für ein Objekt erzielt. Das hat mich motiviert, weiter zu machen."
Die erste Ausstellung fand vor zwei Jahren in Spanien statt, wo Hunold ein Haus hat. In Berlin arbeitet der 59-Jährige mit leichten 100-Gramm-Hämmern aus gegossenem Eisen; 15 Stück besitzt er. Die Kupfernägel lässt er sich aus der Nähe von Paris schicken, "dort gibt es eine alte Fabrik, wo man so etwas noch bekommt." Nicht ohne Stolz erzählt Rainer Hunold, dass ein Freund von ihm, der an der Royal Academy in England lehrt, über seine Skulpturen befand: "Du hast eine eigene Sprache."
Wo er das Holz für seine Kunstwerke findet? "Meistens bei Spaziergängen mit meinem Hund im Wald. Dann gehe ich zur zuständigen Försterei und hole mit einen Erlaubnisschein zum Sägen." Mit der Kettensäge schneidet sich Hunold passende Holzteile zurecht. "Anschließend müssen sie etwa ein Jahr trocknen, ehe ich sie verarbeiten kann."
Bei seiner Bildhauerarbeit kann Hunold, der demnächst neue Folgen der ZDF-Reihe "Der Staatsanwalt" dreht, total entspannen. "Vor allem aber bin ich nicht fremdbestimmt wie in meinen Rollen, die immer jemand entworfen hat. Die Bildhauerei ist etwas ganz Persönliches."